2016_05_03 5.000 Euro für die Ehrenamtsagentur

Jossgrund Station der Hessenreise von Staatsminister Axel Wintermeyer - Übergabe eines Förderbescheids und Informationen über die Ergebnisse neuer Mobilitätskonzepte

Der Demografie-Beauftragte des Hessischen Landesregierung, Staatsminister Axel Wintermeyer, nahm bei seiner Hessenreise Ende April 2016 Projekte ins Visier, die sich mit der Herausforderung des demografischen Wandels in ländlichen Regionen befassen.

Dabei besuchte der auch die Spessartgemeinde Jossgrund, um einen Förderbescheid in Höhe von 5.000 Euro zur Anschubfinanzierung der Ehrenamtsagentur zu überreichen. Der Beigeordnete Klaus Pfaff nahm den Bescheid im Schafhofgebäude in den Räumen von Spessart regional erfreut entgegen. Wintermeyer bezeichnete es als eine der wichtigsten Aufgaben der Landesregierung, zu versuchen die Lebensqualität der Menschen im ländlichen Raum zu erhalten. Eine fortschreitende Entjüngung der Gesellschaft führe dazu, dass die Menschen immer mehr in die Ballungszentren ziehen. Aus diesem Grund unterstütze die Landesregierung Programme, die die Attraktivität des ländlichen Raums erhöhen. Eine Stärke in ländlichen Regionen sei die Dorfgemeinschaft. „Ein Ort, der Gemeinschaft lebt, ist ein Ort der Zukunft hat“, betonte der Staatsminister.

2013 nahm die Gemeinde an einer Ehrenamtskampagne der Landesregierung teil. Daraus entstand die Idee, eine Ehrenamtsagentur als Service-Büro für die 70 Vereine und Institutionen einzurichten, in der die Fäden aus den unterschiedlichen Bereichen zusammenlaufen. Der Aufbau der Ehrenamtsagentur erfolgt ehrenamtlich durch Helmut Ruppel. Anhand seiner Bilderpräsentation konnte Wintermeyer einen Eindruck von den ehrenamtlichen Leistungen in Kultur, Sport und im sozialen Bereich gewinnen.

Ein Thema war auch die Aufnahme von etwa 70 Flüchtlingen, die man derzeit in die Dorfgemeinschaften integriert. In Jossgrund wurden bereits Menschen aus 36 Nationen integriert, ohne dass man es gemerkt hat, berichtete Ruppel. Im Anschluss informierte sich der Staatsminister im Schafhof-Café im Beisein zahlreicher Akteure über die Ergebnisse des gemeinde- und generationsübergreifenden „Mobilitätsnetzes Spessart – der Einstieg zum Umstieg“, ein von Bund und Land gefördertes Modellvorhaben. Das Land Hessen unterstützt das Projekt, das die Angebote des Öffentlichen Personennahverkehrs mit anderen Mobilitätskonzepten verknüpft, mit 49.000 Euro.

In Kooperation mit dem Verband Spessart regional, dem Main-Kinzig-Kreis, der Kreisverkehrsgesellschaft und dem Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) wurden gemeinde- und generationsübergreifende Konzepte entwickelt wie das Teilprojekt „Bürger fahren Bürger“, über dessen Erfolge Frank Soer, Bürgermeister der Nachbargemeinde Flörsbachtal berichtete. Nach der Überwindung bürokratischer Hürden sei man mittlerweile so weit, dass man jeden Tag eine Fahrt anbieten könne. „Nach anfänglichem Zögern gibt es jetzt Stammgäste, die das Angebot immer wieder in Anspruch nehmen“. Wintermeyer zeigte sich beeindruckt von dem spannenden System mit hoher Flexibilität und Individualität. Regionalmanagerin Sabine Jennert informierte über das regionale und onlinebasierte Mitfahrnetzwerk „flinc“ und die Pläne, beide Teilprojekte miteinander zu verknüpfen. Die Veranstaltung stieß auf großes mediales Interesse. Vor Ort war auch ein Vertreter vom Regionalprogramm des Privatsenders SAT1.

Text und Fotos von Birgit Sinsel

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