Informationsveranstaltung zum Feuerwehrhaus Pfaffenhausen

Rund 30 interessierte Bürgerinnen und Bürger folgten der Einladung der Gemeinde Jossgrund und der Freiwilligen Feuerwehr Pfaffenhausen zu einem Infotag, um sich über den geplanten An- und Umbau des Feuerwehrhauses in Pfaffenhausen zu informieren. Bei Kaffee und Kuchen konnten die Gäste ihre Fragen rund um die zukünftige bauliche Entwicklung, die Entscheidungsfindung und den Zeitplan stellen.


Ein besonderes Highlight des Nachmittags war die Visualisierung des neuen Grundrisses: Der geplante Anbau wurde auf dem Gelände des Feuerwehrhauses auf dem Boden markiert, sodass sich die Besucher ein realistisches Bild von den künftigen Dimensionen machen konnten.


In der Veranstaltung erläuterten Vertreter der Gemeinde und der Feuerwehr die umfangreichen Vorarbeiten, die der Entscheidung für die Baumaßnahme vorausgingen. Dazu gehörten die Prüfung sämtlicher Szenarien zur Ertüchtigung der Feuerwehrhäuser, Machbarkeitsstudien sowie Kostenschätzungen. Auch die Vor- und Nachteile einer zentralen Lösung (ein Neubau für mehrere Wehren) gegenüber einer dezentralen Lösung (Erhalt und Ausbau der bestehenden Feuerwehrhäuser) wurden detailliert abgewogen.

Während die zentrale Lösung Vorteile bei der Reduzierung von Unterhaltungskosten und einer neuen, einheitlichen Bausubstanz geboten hätte, sprachen insbesondere die höheren Baukosten im Vergleich zur dezentralen Lösung, die längeren Ausrückzeiten, die schlechtere Erreichbarkeit durch die Jugendfeuerwehr und der Wegfall ortsteilbezogener Anlaufstellen im Katastrophenfall dagegen.

Die dezentrale Lösung bietet hingegen weiterhin kurze Ausrückzeiten in den Ortsteilen, den Erhalt der Feuerwehrstandorte als wichtige Anlaufpunkte und sogenannte „Leuchttürme“ im Bevölkerungsschutz sowie Vorteile bei der Mitgliedergewinnung und Identifikation mit dem jeweiligen Ortsteil.

Auch fließen die Investitionssummen durch die dezentrale Lösung der vier Feuerwehrstandorte nach und nach über ca. ein Jahrzehnt gestreckt.
Ein Neubau hätte die gesamte Investitionssumme innerhalb von zwei bis drei Jahren abfließen lassen.

Auch die Flächenverfügbarkeit spielte eine Rolle: Für einen zentralen Neubau stand kein ausreichend großes gemeindliches Grundstück zur Verfügung, da das neue Gebäude mit sechs bis acht Fahrzeughallen sehr groß geworden wäre.

Darüber hinaus zeigte eine Analyse der vergangenen Jahre, dass die Mitgliederzahlen und Ausbildungsstände in den Einsatzabteilungen konstant hoch und damit ausreichend sind – ein weiterer Punkt, der für die dezentrale Lösung sprach.

Ein oft genannter Irrtum konnte bei der Veranstaltung ebenfalls aufgeklärt werden: Durch eine Zusammenlegung der Wehren ergeben sich keine Einsparungen oder Synergien bei den Einsatzfahrzeugen. Welche Feuerwehrfahrzeuge die Gemeinde Jossgrund vorzuhalten hat, gibt der Bedarfs- und Entwicklungsplan für unsere Gemeinde vor.

Mit dem Baubeginn des Rohbaus in Pfaffenhausen wird im Dezember 2025 gerechnet. In der Zwischenzeit wird das Vorgehen für den Neubau für die Feuerwehr Oberndorf weiter konkretisiert. Ziel ist und bleibt es, die Leistungsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit der vier Standorte der Feuerwehr Jossgrund dauerhaft zu sichern.