2011 06 03 GNZ Dorfentwicklung und Mobilität

Jossgründer Ideenschmiede diskutiert mit Experten: Fragebogen in Vorbereitung

Jossgrund-Oberndorf (mfi). Anfang des Jahres hat sich die Ideenschmiede „Demografischer Wandel" in Jossgrund konstituiert. Während der regelmäßigen Treffen der vier Arbeitsgruppen (Wohnen und Gebäudeleerstand, Mobilität, Kinder, Senioren) wurden bereits zahlreiche Ideen gesammelt sowie Analysen und Konzeptentwürfe erarbeitet.

Mit den verkehrstechnischen Angeboten in Jossgrund beschäftigt sich der Arbeitskreis „Mobilität" um seinen Sprecher Dieter Walter. Eingeladen hatten die Arbeitskreismitglieder nun zum Informationsaustausch mit allen Arbeitsgruppen. Als Referent und Ansprechpartner für die Belange des öffentlichen Nahverkehrs war der Geschäftsführer der Kreisverkehrsgesellschaft Main-Kinzig, Volker Rahm, zu Gast im Oberndorfer Bürgerhaus. Vier Studenten der Fachrichtungen Stadtentwicklung und Landschaftsplanung der Universität Kassel beteiligten sich ebenfalls an dem Gespräch. Im Rahmen des Programms „Spessart Regional" arbeiten sie zusammen mit der Gemeinde an einem Dorfentwicklungskonzept. Ein Leerstands- und Baulückenkataster wurde hierfür schon erstellt. Im Zuge ihrer weiteren Ausarbeitungen ist eine Fragebogen-Erhebung für die gesamte Gemeinde geplant.

Der bereits von den jungen Wissenschaftlern erstellte Fragebogen wird noch mit speziellen Fragen zu verkehrstechnischen Details ergänzt. In den nächsten Wochen soll die Erhebung ablaufen. Die Gemeinde wird die Bevölkerung entsprechend informieren. Volker Rahm begrüßte die Aktion und Initiative der Jossgründer Ideenschmiede. Hinsichtlich des demografischen Wandels seien gerade für die Fläche neue Konzepte gefragt. Dabei gilt es vor allem, den Ostteil des Main-Kinzig-Kreises in den Blick zu nehmen. Mit dem erfolgreich eingeführten Anhängerbus in Stoßzeiten habe man sicherlich schon eine flexible Lösung gefunden. Doch spiele bei allen weiteren Überlegungen und künftigen Maßnahmen die Wirtschaftlichkeit eine maßgebliche Rolle.

„Wir müssen uns auf die Hauptverkehrsströme konzentrieren", erklärte Rahm. „Da können wir natürlich nicht alle Anfahrtsziele berücksichtigen." 1026 Berufspendler aus Jossgrund steuern derzeit allein 127 Zielorte an.

Zahlen, die Karl Damian bei der Arbeitsagentur recherchiert hatte. In seiner Ideensammlung präsentierte er alternative, in vielen Städten und Kommunen praktizierte Verkehrsangebote, vom Bürger- und Rufbus über die Mitfahrbörse bis hin zum Carsharing. „Wichtig ist, die wirklichen Bedürfnisse der Bürger durch entsprechende Fragen zu ermitteln, um daraus die richtigen Forderungen an verkehrstechnisch flexiblere Bedienungsformen zu stellen", insistierte Hilmar Mackenroth. Dazu soll der Fragebogen dienen, der vor den Sommerferien noch verteilt und eingesammelt werden soll.

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