2012_11_06 Werkstatt der Vereine

JOSSGRUND(bis) Mehr als 30 Vertreter verschiedener Vereine und Gruppen konnte Bürgermeister Rainer Schreiber am Samstagnachmittag zur ersten „Werkstatt der Vereine“ im Dorfgemeinschaftshaus in Burgjoß begrüßen. Im Mittelpunkt standen Gespräche über die Entwicklung und die Zukunft der Vereine.

68 Vereine hatten im Vorfeld einen Fragebogen zu dem Thema erhalten. Der Rücklauf von 70 Prozent sei überwältigend, lobten Martina Rosanski und Claudia Koch von der Pro-Regio AG, die die Veranstaltung moderierten. „47 Vereine haben mitgemacht, das ist eine Quote, die wir noch nie hatten“.

Die Fragebogenaktion ergab, dass 90 Prozent der Vereine ausschließlich mit Ehrenamtlichen arbeiten. Insgesamt 269 Personen sind im Vorstand tätig. „Darauf kann die Gemeinde sehr stolz sein“, so die Expertinnen, davon überzeugt, dass engagierte Bürger kleine Orte attraktiver machen. 

60 Prozent der Mitglieder kommen aus dem Ortsteil, in dem der jeweilige Verein ansässig ist. 75 Prozent der Vereine kooperieren mit anderen Gruppen und Verbänden.

20 Vereine haben sich zu drei Vereinsgemeinschaften zusammengeschlossen, ein Zeichen dafür, dass die Zusammenarbeit innerhalb einzelner Orte gut funktioniert.

93 Prozent haben angegeben, dass sie sich eine Kooperation zwischen den Ortsteilen wünschen.

„Ich glaube, das ist Zukunftsmusik“, schätzte Rosanski die Situation ein, „die Ortsteile werden miteinander kooperieren müssen“.

Zuvor hatten die beiden Leiterinnen der „Vereinswerkstatt“ drei unterschiedliche Vorstandstypen unter die Lupe genommen, darunter den fröhlichen Vorstand mit guten Erfahrungen, den frustrierten Vereinschef, der einen Großteil der Arbeit alleine stemmen muss und den mehrfach-Ehrenamtlichen, der sich zwar projektbezogen, aber nicht kontinuierlich engagieren will.

In einer „Arbeitspause“ wurde in Gruppengesprächen und anschließend gemeinsam rege darüber diskutiert, was in den Vereinen bereits gut läuft, welche Faktoren die Vereinswelt beeinflussen, wer in die Zukunftspläne mit eingebunden und was sich verändern soll.

Zwar besteht in der Gemeinde Jossgrund noch eine gut funktionierende Vereinskultur, doch fehlender Nachwuchs, Probleme bei der Besetzung des Vorstandes, eine steigende Individualisierung, Zeitmangel (vor allem bei den Jugendlichen), veränderte Familienstrukturen, gestiegene Ansprüche, eine Komplexität der Vereinsführung aufgrund einer immer aufwändig werdenden Bürokratie und Mitgliederzahlen, die sich verändern, werden dennoch zum Teil wahrgenommen und erschweren die Vereinsarbeit zunehmend.

Viele Teilnehmer wünschten sich zudem weniger Konkurrenz und eine bessere Terminabsprache unter den Vereinen.

Das Projekt „Vereine, fit für die Zukunft?“ wurde von der Jossgründer „Ideenschmiede“ im Rahmen des Förderprogramms von „Spessart regional“ initiiert und endet im März 2013.

Ein weiteres Treffen mit den Vertretern der Vereine wurde für Donnerstag, 29. November ab 19 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus in Burgjoß vereinbart.

Quelle: Gelnhäuser Tageblautt (Text und Bilder von Birgit Sinsel)

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