2012_11_20 Quickstockverein spendet an DKMS

JOSSGRUND(bis) Die Hauptspende aus dem Erlös des Quickstock-Festivals am 1. und 2. Juni dieses Jahres erhält die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS).
Einige Mitglieder des Quickstock-Vereins trafen sich in der Pizzeria „Da Salva“ in Oberndorf, um den symbolischen Scheck in Höhe von 2.500 Euro an Jan Volkmann zu übergeben. Der 22-Jährige aus Aufenau bedankte sich im Namen der DKMS für die großzügigie Spende und würdigte das tolle Engagement des Vereins.
Es sei eine große Bereitschaft entstanden, sich typisieren zu lassen. Doch nicht jeder könne eine Typisierung, die 50 Euro kostet, bezahlen. Die DKMS rufe deshalb auch zu Geldspenden auf, um bei der Suche nach passenden Spendern zu helfen.
Jan Volkmann ist als Bundeswehrsoldat zurzeit in München stationiert. Er hat selbst schon einmal Stammzellen gespendet und konnte damit einem Patienten in Spanien das Leben retten. 2008, kurz nach seimem 18. Geburtstag, hatte er sich im Rahmen eines öffentlichen  Aufrufes für einen an Leukämie erkrankten Menschen typisieren und registrieren lassen. Nur wenige Monate später erreichte ihn ein Schreiben der DKMS mit der Nachricht, dass seine Stammzellen zur Behandlung eines Patienten in Spanien geeignet seien.
„Ich habe mich total gefreut, einem anderen Menschen helfen zu können“, antwortete er auf die Frage, wie er sich dabei gefühlt habe und berichtete in lockerer Runde über seine Erfahrungen.
Nach einer umfassenden Untersuchung, ob die Feinmerkmale seines Blutes mit denen des Patienten tatsächlich übereinstimmen, erfolgte erneut eine Abfrage der Spendenbereitschaft. „Die Spende bleibt immer freiwillig“, informierte Jan Volkmann. „Auch nach der zweiten Untersuchung  kann man noch zurücktreten“.
Bei ihm sie die sogenannte periphere Methode angewandt worden. Zur Vorbereitung sei  ihm über fünf Tage ein hormonähnlicher Stoff unter die Haut gespritzt worden, der das Wachstum der Hormone anregt. Der Stoff bewirke, dass die Stammzellen, die vorwiegend im Knochenmark vorkommen, ins Blut ausgeschwemmt werden. Nach der Vorbehandlung hätten seine Stammzellen während eines vierstündigen ambulanten Vorgangs in der Uniklinik Frankfurt aus dem Blut gesammelt werden können. Bei manchen Spendern könne es auch länger dauern, so dass sie  über Nacht stationär aufgenommen werden müssten, informierte Volkmann.
„Bei mir ist alles erfolgreich verlaufen, mir ging es gut“, resümierte der 22-Jährige. „Ich würde es jederzeit wieder tun“.
Danach musste er sich zunächst alle drei Monate und später einmal jährlich zur Blutentnahme vorstellen, da man mit der peripheren Methode noch keine Langzeiterfahrungen hat.
Für zwei Jahre ist der Spender für den einen Patienten reserviert und wird in dieser Zeit nicht für einen weiteren Patienten beansprucht. Ein halbes Jahr später kann der Spender seine Stammzellen nach wie vor zur Verfügung stellen. Hat jemand zweimal Stammzellen gespendet, dann wird er nicht noch einmal angeschrieben.
Volkmann lobte die seriöse Organisation, die unter anderem Spendertreffs zum gegenseitigen Austausch ermögliche. Von dem in Spanien lebenden Empfänger seiner Stammzellen weiß er lediglich, dass dieser damals 32 Jahre alt war und inzwischen geheilt ist. Nach drei Jahren besteht die Möglichkeit des gegenseitigen Kennenlernens. Dazu sei es jedoch bislang noch nicht gekommen. „Neugierig bin ich aber schon. Ich würde mich freuen, ihn zu treffen“, gestand Volkmann.

Quelle: Gelnhäuser Tageblatt vom Dienstag, 20.11.2012
 
 Auf dem Foto:
v. links Jan Volkmann, Botschafter der DKMS, Petra Schreiber, Matthias Kleespies und Matthias Korn vom Vorstand des Quickstock-Vereins
 

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