2014_08_14 Ein Fest der Superlative

Musikfest und Kier toppten alle Erwartungen – Besucherströme an allen Festtagen- Traditionen gepflegt: Kierbaumstellen und Festzug – Partybands sorgten für ausgelassene Stimmung – Vereine zogen bei Vereinsolympiade alle Register –
Freiwillige Feuerwehr Oberndorf holte Titel "Best Mussig vom Jossgrund -Ehemaligen-Orchester begeisterte - Zahlreiche Helfer im Einsatz

Das Fazit auf die vergangenen Fest- und Kiertage in Oberndorf fiel bei allen Beteiligten, dem Musikverein Oberndorf, der Vereinsgemeinschaft als auch bei den Besuchern durchgängig positiv aus. Es waren einfach ein einmaliges Musikfest und eine tolle Kier mit einem fantastischen Unterhaltungsprogramm und einem enormen Besucherstrom, den man sich wohl jedes Jahr wünschen würde.
Nach dem fulminanten Auftakt am Freitagabend mit der erfolgreichen Wiederauflage von „Blasmusik will Rock you, ging es am Samstag ganz traditionell im Programm weiter. Wie bei jeder Kier stellten die Kierburschen den Kierbaum. Ein prächtiges Exemplar mit rekordverdächtiger Höhe, das allerdings auch etliche Minuten für das Hochstemmen bedurfte. Gemeinsam mit Kiervadder David Desch machten sich die 15 Kierburschen dann am Abend auf, um Sophia Bien, die diesjährige Kiermodder an deren Elternhaus abzuholen. Begleitet von den Oberndorfer Musikern ging es ins Festzelt. Dort sorgte die Partyband Ohlala aus München für ausgelassene, ohrenbetörende Stimmung.

Am Sonntagnachmittag war das Ortsbild vom bunten Festzug geprägt, der sich mit 21 Zugnummer bei tropischer Hitze durch den Ort schlängelte. Angeführt wurde der vom Geburtstagskind selbst, der Stammkapelle des Musikvereins Oberndorf (MVO), dahinter schloss sich die Jugendkapelle und der Musikernachwuchs in kleinen Familienkutschen an. Ein etwas größeres Gefährt, die Kutsche mit den Ehrenmitgliedern und Honorationen folgte darauf. Musikalische Unterstützung kam vom MV Burgjoß und Musikverein 1965 Kassel e. V. Als örtliche Vereine und Gruppen nahmen die Freiwillige Feuerwehr, die Sängerlust, die Fußballer vom VfB, die Tanzgruppe Pure Energy, der Malteser Hilfsdienst, die Kita „Unterm Regenbogen“ und der Narrenclub mit seinem gelb-rotem Drachen teil. Aus den Nachbarorten gesellten sich die Freiwillige Feuerwehr Pfaffenhausen, der Bayernfanclub „Die Kröftiche“, die Stammtischfrauen, das Rote Kreuz und die Fidelen Jossataler hinzu. Ein Hingucker waren natürlich die Festdamen im klassisch schwarzen Sommerkleid. Hinter den aktuellen Kierburschen samt Kiermodder und Kiervodder hatten sich die ehemaligen Kiermödder und Kiervödder formiert. Es war wohl die längste teilnehmende Gruppe mit ihren Kierpärchen, von 1976 angefangen bis ins Jahr 2013. Dass es sich bei ihnen allen auch heute noch um ausgewiesene Kierpersönlichkeiten mit entsprechender Feiermentalität handelt, bewiesen sie im Zelt beim lautstarken „Vogelwiesen- Gesang“ und „Kierrauslassen“ auf der Bühne.

Bis zur Vereinsolympiade unterhielten Gastvereine (Musikverein aus Mernes, die Original Kasseler Musikanten und das Jugendorchester Hailer-Meehrholz) die Gäste. Dann war die Stunde der Vereine angesagt. Sieben an der Zahl begaben sich in den musikalischen Ring. Gefordert waren musikalische Auftritte mit ungewöhnlichen Instrumenten. Eine närrisch-ekstatische Performance-Group gesellte sich zum Musiktrio des NCO, das mit winzigen Spielzeug-Instrumenten sowie einem volkstümlichen Liedrepertoire die Festzeltbesucher auf den Abend einstimmte. Mit einer fetzigen Nummer präsentierten sich die Festdamen. Wie frau mit einer Luftpumpe voller Leidenschaftlich musiziert, dies zelebrierte das Pump und Air-Orchester der KFD Pfaffenhausen. Für Furore bereits beim Eimarsch hatte die KFD Oberndorf gesorgt. Oben auf der Bühne dann wurde kräftig in die Hände gespuckt und unter dem strengen Dirigat von Vorarbeiter Maria Solbach kamen Kellen, Hammer, Mörtelwannen, Bohrer und so allerlei Baugerät zu klassischer und rockiger Musik zum Einsatz. Nach so viel Frauenpower mussten die coolen Jungs vom VfB Oberndorf ran. Durchtrainiert und ungemein muskulös machten sie energisch trommelnd eine gute Figur. Dass man mit Gießkannen und Feuerlöschern ebenfalls für Rhythmik sorgen kann, bewies die Gruppe der Freiwilligen Feuerwehr Oberndorf, die einmal mehr an diesem Abend die Vogelwiese beschwor. Zu guter Letzt erklärten die Kierburschen gesanglich, warum „Öbbelwoi un Cola wie Urlaub in Oberndorf“ ist. Nach so eindrucksvollen Auftritten hatte die hochkarätige, prominente Jury keine leichte Aufgabe. Nach einer weiteren Spielrunde, bei der Musiktitel erkannt werden mussten, hatte die Freiwillige Feuerwehr die Nase vorn und holte sich den Pokal und den Titel „Best Mussig vom Jossgrund“.
Die war im Übrigen nicht nur während des Wettbewerbs zu hören. In der Pause der Olympiade spielte ein Ehemaligen-Orchester des Musikvereins . Die rund 30 Musiker und Musikerinnen bewiesen, dass sie nichts verlernt hatten und dass, es nie zu spät ist, erneut mit dem Musizieren anzufangen. Vor drei Monaten hatten sie sich unter der Leitung von Jens Weismantel zusammengefunden und mehrfach geprobt. Am Sonntagabend überraschten und überzeugten sie das vollbesetzte Zelt mit stimmungsvoller Fest- und Kiermusik. Den furiosen Abschluss gab es noch am Montagabend. Die Fegerländer Musikanten aus Kärnten krönten die Festtage mit feinstem Bigband-Sound. Zufrieden über den Verlauf zeigten sich die Verantwortlichen und bedankten sich bei den vielen Helfern, die zum gelungenen Fest beigetragen hatten.
Text und Fotos von Monika Fingerhut

 

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