2015_01_29 Kontrastreicher Rückblick

Feuerwehrverein ehrt langjährige Mitglieder - Erinnerung an Jubiläumsjahr - Faschingszug abgesagt 

Ehrungen und Berichte standen auf der Tagesordnung der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Pfaffenhausen.

Für 50-jährige Mitgliedschaft im Feuerwehrverein wurden Bernd Muthig, Albert Schreiber, Oskar Steets, Alois Haberkorn und Paul Hagemann ausgezeichnet. Anerkennungsprämien des Landes Hessen für aktiven Dienst erhielten Herbert Wolf (30 Jahre) sowie Thorsten Muthig, Fabian Kleespies, André Schneider und Steffen Walter (zehn Jahre). Die Bilanz über das Jahr 2014 fiel unterschiedlich aus. Das erste Halbjahr stand im Zeichen des 110-jährigen Vereinsbestehens, das mit einem unterhaltsamen Kommersabend und einem tollen Fest begangen wurde. „Dank der Festdamen und der ‚älteren‘ Kameraden mit der alten Handpumpe kann man davon ausgehen, dass die Zugnummer der Feuerwehr Pfaffenhausen hundert Meter lang war“, erinnerte Vereinschef Mike Sachs nicht ohne Stolz. „Das zweite Halbjahr war weniger schön“, resümierte der Vorsitzende. Im August ereignete sich ein tödlicher Verkehrsunfall. Das sei selbst für erfahrene Feuerwehrleute schwer zu verdauen gewesen. „Da haben wir festgestellt, dass die Notfallseelsorge gebraucht wurde“, berichtete Wehrführerin Melanie Hagemann. Die habe den Helfern von Feuerwehr und der DRK-Bereitschaft zur Seite gestanden und sei sofort wieder da gewesen, wenn jemand nach mehreren Wochen noch professionelle Hilfe brauchte. Hilfreich sei auch, dass sie von den Einsatzkräften nach einem solchen Erlebnis nicht im Stich gelassen werde. Die Anzahl der Einsätze ist seit Jahren fast konstant. Insgesamt waren die Feuerwehrleute aus Pfaffenhausen 25-mal im Einsatz. Die Wehrführerin bilanzierte rund 60 Stunden und eine maximale Ausrückzeit von sieben Minuten. Nur fünfmal mussten die Feuerwehrleute wegen eines Brandes ausrücken. Bei den weiteren Einsätzen handelte es sich um vier Brandsicherheitsdienste und elf Hilfeleistungen. Beim Hochwasser in Lettgenbrunn kam es an einem Tag zu vier Einsätzen. Bürgermeister Rainer Schreiber schätzte sich glücklich, bei einem solchen Ereignis auf vier starke Ortsteilwehren zurückgreifen zu können. Lobende Worte sprachen auch der stellvertretende Gemeindebrandinspektor Gerd Harnischfeger und die stellvertretende Jugendwartin Madeleine Röder. Das zweite Feuerwehrfahrzeug ist derzeit nicht einsatzfähig. Die Vereins- und die Wehrführung rechtfertigten seine Notwendigkeit zum Transport von Einsatzkräften (im Hauptfahrzeug haben nur sechs Personen Platz) und wichtiger Zusatzgeräte, die über die Standardausrüstung hinausgehen. Der Verein besteht zurzeit aus 295 Mitgliedern. Davon gehören 35 Personen der Einsatzabteilung an, die an acht Seminaren und Lehrgängen teilgenommen haben. Deren Zahl sei deshalb so niedrig, weil die meisten der Aktiven die erforderliche Ausbildung bereits absolviert haben. Darüber hinaus haben Tina Röder, Melanie Hagemann und Tobias Imkeller fünf Maßnahmen zur Brandschutzerziehung in Kindergärten und Grundschule durchgeführt. Über die Aktivitäten der Jugendfeuerwehr, die aktuell aus zwölf Mitgliedern besteht, berichtete Jugendwart Johannes Schneider. Mike Sachs lobte die gute Zusammenarbeit mit Aktiven und Vorstandskollegen sowie innerhalb der Vereinsgemeinschaft. "Der diesjährige Faschingszug ist Geschichte", gab deren Vorsitzender Thorsten Muthig bekannt.  Die Vorstände der Pfaffenhäuser Vereine hatten aufgrund des tödlichen Unfalls Mitte Januar darüber abgestimmt, die Veranstaltung abzusagen.

Text und Fotos von Birgit Sinsel

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