Rotation im Vorstand - Helmut Müller neuer Wehrführer - 24 Einsätze im Berichtsjahr - Ernennungen, Beförderungen und Ehrungen
Sarah Müller ist die neue Vereinschefin der Freiwilligen Feuerwehr Burgjoss.
Die Karrierevorstellungen von Jossgrunds Feuerwehren sind schon lange nicht mehr männlich geprägt. Seit dem Vorabend des Weltfrauentages steht nun in Jossgrund zum ersten Mal eine Frau auch an der Spitze eines Feuerwehrvereins. Die ehemalige Schriftführerin wurde abgelöst von André Schauk. Matthias Korn ist neu im Vorstand und fungiert als Beisitzer. Die Wahl war notwendig, da der bisherige Wehrführer Nikolai Babiniuk von seinem Amt zurücktrat. Als sein Nachfolger wurde der seitherige Vorsitzende Helmut Müller wie alle Kandidaten einstimmig gewählt. Müller dankte der Gemeinde für die Bereitstellung der finanziellen Mittel zum Umbau des neuen Einsatzleitwagens und den Kameraden aus Oberndorf, die den Umbau federführend begleitet haben. In seinem Jahresrückblick erinnerte er an zahlreiche Vereinsaktivitäten. Die Burgjosser Kameradinnen und Kameraden besuchten Traditions- und Jubiläumsfeste der Nachbarvereine und beteiligten sich an den örtlichen Festen, an der ersten Jossgrunder Vereinsmesse und am „Tag der Behörden und Vereine“ auf der Spessartfestwoche in Lohr. Die 23 Aktiven (18 Männer und fünf Frauen) hatten im vergangenen Jahr 24 Einsätze. „Am 26. April gab es viel zu tun“, erinnerte Babiniuk. Mittags musste ein Waldbrand gelöscht werden und abends wurden die Einsatzkräfte nach Lettgenbrunn gerufen, dort herrschte Landunter nach einem gewaltigen Unwetter. In seinem letzten Jahresbericht blickte der scheidende Wehrführer auf seine neunjährige Amtszeit zurück: „Wir sind eine kleine, aber gut aufgestellte Wehr. Das zeigt sich auch an dem 2010 gewählten Standort des SW 2000. Das Vertrauen, ein solches Fahrzeug unter unsere Fittichen zu nehmen, bestärkt uns und zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind“. Die Übungsbeteiligung und die Teilnahme an Lehrgängen hatten sich zwar verbessert. „Nur der demografische Wandel ist auch bei uns nicht spurlos vorbeigegangen“, bedauerte Babiniuk. In den letzten Jahren habe man viele sehr gut ausgebildete und hoch motivierte Kameraden wegen Wohnortwechsels verloren. Das Gründungsjubiläum und der Bau der Fahrzeughalle waren positive Ereignisse, die er begleiten durfte. Der Tod eines Kameraden, schwere Einsätze bei Verkehrsunfällen und die Tatortsicherung an der Kirchweih waren Ereignisse, die ihn sichtlich berührten. „Einsätze, bei denen nicht nur junge, sondern auch erfahrene Kollegen an ihre Grenzen kommen“, so der Erste Beigeordnete Walter Wolf. Er überreichte dem neuen Wehrführer die Ernennungsurkunde und versicherte, dass der Gemeindevorstand die Sorgen und Nöte der Feuerwehr ernst nehme. Kreisbrandmeister Dirk Schiefer war inzwischen zur vierten Feuerwehrversammlung nach Jossgrund gekommen. Er überbrachte die Grüße des Kreisbrandinspektors Markus Busanni, dankte allen Funktionsträgern und appellierte, weiterhin an Aus- und Fortbildungsmaßnahmen teilzunehmen. Gemeindebrandinspektor Tobias Imkeller fasste sich kurz, hatte er doch am Abend zuvor bei der gemeinsamen Versammlung der Ortsteilwehren alles Notwendige gesagt. Auch Ehrungen, Ernennungen und Beförderungen standen an: Paul Wolf und Uwe Möderndorfer wurden zum Gerätewart und Mona Müller zur Jugendwartin ernannt. Zum Oberfeuerwehrmann/-frau befördert wurden Martin Hagemann, Linda Kistner, Anja, Helmut und Steffen Müller sowie Marco Walz und Bernd Hagemann. Alois Albrecht, Klaus Kleespies, Robert Walz, Heinrich Harnischfeger und Karl-Heinz Schreiber wurden für 50-jährige Mitgliedschaft im Feuerwehrverein ausgezeichnet. Urkunden für 25-jährige Vereinszugehörigkeit erhielten Gerd Harnischfeger, Marco Walz, Thomas Christ, Arno Gaul, Karl und Robert Korn, Franz Schreiber, Diana Müller und Oliver See.
Text und Fotos von Birgit Sinsel
