2015_04_02 Verjüngter Vorstand beim Imkerverein

Neuwahlen - Rückblick auf Jubiläumsjahr - Großes Engagement zum Schutz der Bienen

Nahezu alle Vorstandsposten des Imkervereins Jossgrund wurden in der Jahreshauptversammlung komplett neu besetzt. Edwin Hagemann trat die Nachfolge von Albert Müller an, der bereits im letzten Jahr angekündigt hatte, bei der nächsten Wahl den Vorsitz in jüngere Hände zu geben. Thomas Christ löste als neuer Vizechef Erwin Kleespies ab.

Georg Walz übernahm das Amt des Schriftführers, das Edwin Hagemann bislang bekleidet hatte. Nur die Kassiererin Verena See bleibt dem Vorstandsteam weiterhin erhalten. Albert Müller fungierte zunächst 20 Jahre als Schriftführer, bevor er 2003 den Vorsitz übernahm. Erwin Kleespies war insgesamt 40 Jahre Vorstandsmitglied, davon 29 Jahre als Vorsitzender. Die neue einstimmig gewählte Vereinsführung bedankte sich bei ihren Vorgängern mit wunderschönen selbst gebauten Insektenhotels. Vier neue Imker konnte  der Verein hinzugewinnen. Der Imkerverein Jossgrund besteht zurzeit aus 31 Mitgliedern, 22 davon betreiben insgesamt 188 Völker. Das 110-jährige Bestehen wurde vergangenes Jahr mit einem Informationstag gefeiert. Der scheidende Vorsitzende sprach viele Dankesworte. Sie waren vor allem an seine Vorstandskollegen und an die Helfer gerichtet, die zum Gelingen der Jubiläumsveranstaltung beigetragen haben. Weiterer Dank galt dem Sportverein, der sein Domizil zur Verfügung gestellt hatte. Die Bienenzüchter hatten sich darüber hinaus erfolgreich bei der ersten Jossgrunder Vereinsmesse präsentiert und in der Bevölkerung großes Interesse geweckt. 2014 war kein gutes Honigjahr, aber ein gutes Jahr für die Varroamilbe, wie Müller bedauerte. Der Parasiten fanden günstige Bedingungen vor, um sich prächtig entwickeln zu können. Deshalb hatte der Vorstand eine Informationsveranstaltung über das sogenannte „Varroa-Gate“ besucht. Es handelt sich dabei um eine Vorrichtung vor dem Flugloch, die die Schädlinge auf den heimkehrenden Bienen bekämpfen soll. Das Konzept zum Schutz der kleinen fleißigen Honiglieferanten wird derzeit noch erprobt. Einige Nachbarkommunen waren von der Faulbrut betroffen, davon blieb Jossgrund glücklicherweise verschont. Was die Imker allerdings ärgerte, war der radikale Heckenschnitt in der Gemarkung. Zusammen mit dem NABU hatte man das Problem bei der Gemeinde vorgetragen mit dem Ergebnis, dass künftig die zu schützenden Bäume und Sträucher gekennzeichnet werden. Die Völkerverluste vom Herbst 2014 bis zum Frühjahr 2015 werden mit 30 Prozent geschätzt. „Doch nicht nur die Varroamilbe macht den Flügeltieren zu schaffen, sondern auch andere Faktoren wie intensives Spritzen in der Landwirtschaft und von Hobbygärtnern“, kritisierten die Fachleute. Müller wies darauf hin, bei Umfragen bezüglich der Verluste ehrliche Angaben zu machen, denn nur dadurch komme ein genaues Bild zustande. Für das Jahr 2015 wurden die Termine für die monatlichen Imkerfrühschoppen festgelegt, bei denen die Bienenzüchter Gelegenheit haben, ihre Erfahrungen auszutauschen. Zudem ist die Anschaffung von Schutzhauben für Kinder geplant, denn die Imker präsentieren ihre Arbeit auch in Kindergärten und im Rahmen der Ferienspiele der Gemeinde.

Text und Fotos von Birgit Sinsel

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