2015_07_24 Ausnahmezustand in Pfaffenhausen

Paffehäiser Kier mit Blasmusik und Partybands - Kierbaumaufstellen markiert Beginn des Festes - "Liedzeedel" für singfreudiges Publikum - Attraktionen für kleine Gäste

Wenn in Pfaffenhausen Kier ist, befindet sich das Dorf im Ausnahmezustand. Wie jedes Jahr am dritten Wochenende im Juli wurde wieder kräftig Kirchweih gefeiert.

Bereits freitags abends heizte DJ Holger Gerlach von Radio YouFM mit einer heißen und ohrenbetäubenden „Summer Club Night“ vor allem dem jungen Publikum aus nah und fern ordentlich ein. Offiziell beginnt das Fest am Kiersamstag mit dem traditionellen Baumaufstellen, zu dem sich wieder zahlreiche Schaulustige auf dem Festgelände am Sportplatz eingefunden hatten. Ohne Probleme schafften es die neun Kierburschen (Felix und Maximilian Amberg, Thomas Grob, Fabian Hagemann, Fritz Reuter, Julian Rützel, Kai Sachs, Felix Schreiber und Tim Sinsel) mit Unterstützung erfahrener Helfer, die festlich mit Schlübb und Kranz geschmückte Fichte in die richtige Position zu bringen. Wie seit einigen Jahren markierten auch die Böllerschützen wieder den Festbeginn. Wenige Stunden, nachdem „Kiermodder“ Lena Sachs (sie repräsentiert mit den Kierburschen das Fest) das erste Fass mit dem Festbier angestochen hatte, begab sich eine ganze Völkerwanderung mit Pfaffenhäusern auf den Weg zu Lenas Elternhaus, um das Ausgraben der Kier mitzuerleben. Nachdem die Flasche Sekt zutage geförder war, die seit dem Abschluss des Festes im vergangenen Jahr dort begraben lag, tanzten Lena und Kierbursch Felix Amberg mit Bravour den Kierwalzer. Dann setzte sich der Kierzug in Bewegung Richtung Festzelt. Vorneweg die Kiermodder auf dem Kiermobil, dahinter der Musikverein Höchst, der bereits das Kierbaumaufstellen umrahmt hatte und hinterher die ganzen Zuschauer, die das Spektakel beobachtet hatten. Im Zelt sorgten dann die „Vagabunden“ bis in die Morgenstunden für Partystimmung. Der Sonntag startete mit dem Festgottesdienst, der in der Kirche von Pfarrer Michel Mvomo aus Kamerun und dem Ortspfarrer Paul Gerhard gemeinsam zelebriert wurde. Nach der Gräbersegnung auf dem Friedhof begleiteten die „Biebertaler Musikanten“ die Gottesdienstbesucher zum Festplatz und umrahmten den Frühschoppen. Bevor die „Würzbuam“ aus Franken (Gewinner des Fachmedienpreises Beste Partyband 2015) das Zelt zum Kochen brachten, beleuchteten die Kierburschen Thomas Grob und Tim Sinsel in ihrer Kierrede auf humorvolle Weise, was sich im vergangenen Jahr im Dorf zugetragen hatte. Am Montag, als die Kapelle „Blaach & Friends“ zum Frühschoppen aufspielte, hatten sich erneut viele Besucher im Zelt eingefunden. Zum Festausklang war Gaudi mit den „saustarken Männern von Bassdscho“ angesagt. Ganz gleich, ob Blasorchester oder Partyband, wenn man als Musiker nach Pfaffenhausen kommt, muss man den „Pfaffenhäuser Traum“ und andere beliebte Kierhymnen spielen können. Damit auch das Publikum die Texte mitsingen konnte, hatte sie Elisa Hagemann auf einen großen „Liedzeedel“ projiziert. Zudem brachte sie mit ihren Freundinnen zur Rock-Mi-Melodie des Öfteren eine kleine Choreografie auf die Bühne und sang mit Kiermodder Lena im Duett. Der Verein „Das kunterbunte Kinderzelt“ hatte für die kleinen Festgäste am Montag verschiedene Attraktionen wie Hüpfburg und Popcorn-Maschine mitgebracht. Zudem konnten sich die Kinder auf der Schiffschaukel, dem Kinderkarussell und an diversen Buden vergnügen.

Text und Fotos von Birgit Sinsel

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