2016_12_02 Im Fokus: Straßensanierung und Hochwasserschutz

Jossgrunder Bürgerversammlung informierte - Straßenerneuerung der Georg-Hartmann-Straße: kostenintensives Projekt – Maßnahmenplan zum Hochwasserschutz erarbeitet – Teilnahme am 36. Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" erwünscht - kritische Anmerkungen aus dem Zuhörerkreis

Über den Sachstand und die Vorbereitung der Baumaßnahme „Kanalerneuerung und anschließende Straßenerneuerung in der Georg-Hartmann-Straße, OT Burgjoß“ gab Bürgermeister Rainer Schreiber während der Bürgerversammlung detailliert Auskunft.

Ein Bauvorhaben, dass mit einem Bauvolumen von 800.000 bis 900.000 Euro zu Buche schägt. Schreiber verdeutlichte die derzeitige Situation mit Fotoaufnahmen des maroden Rohrsystems sowie dem schlechten Straßenzustand mit diversen Absenkungen, Löchern und Rissbildungen. Für die Kanalausbesserungen gibt es die Kostenschätzung von 400.000 Euro. Diese Kosten sind nicht umlagefähig. Für die Hausanschlüsse müssen die Anlieger die Kosten übernehmen. Die Sanierung der gesamten Straße erfordert weitere 400.000 Euro. Da es sich um eine Straße für den innerörtlichen Verkehr handelt, sieht die Baumaßnahme eine 50-prozentige Beteiligung von Gemeinde und Anliegern vor. Zur Zeit laufen die Vorbereitungen für die Ausschreibungen für das große und kostenintensive Projekt.

„Die Maßnahmen zur Dorferneuerung sind ganz bewusst nicht auf der Tagesordung zu finden“, hatte der Vorsitzende der Gemeindevertretung Lothar Röder gleich zu Beginn der Veranstaltung erklärt. Hierfür sei ein separate Informationsveranstaltung am 28. April nächsten Jahres vorgesehen. Röder informierte zunächst über die Aufstellung und Arbeit der gemeindlichen Gremien seit der letzten Kommunalwahl im Frühjahr. „Mit einer Wahlbeteiligung von 65% hatten wir die höchste Beteiligung im Man-Kinzig-Kreis.“ Röder wertete dieses Ergebnis als Bestätigung für die gute politische Arbeit in der Kommune. Der Start in die neue Wahlperide sei zudem gut gelungen, mit einem hohen Arbeitstempo und einer guten Informationspolitik via Amtsblatt und Homepage, die auch von externer Seite Wertschätzung erfährt.

Schreiber wies unter anderem auf den 36. Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" in 2017/18 hin. Die Teilnahme der Ortsteile Burgjoß und Oberndorf in den letzten Jahren hätten auch geholfen, dass Jossgrund in die Dorferneuerung gekommen sei. Interessierte Bürger können sich bei ihm oder bei Regina Kleinfeller (Bauamt) melden. Die Abgabefrist läuft bis Ende Januar.

Im Anschluss kam es zur großen Fragerunde in der Bürgerversammlung. Der sich aktuell im schlechten Zustand befindende Radweg von Lettgenbrunn nach Pfaffenhausen wurde bemängelt und des Weiteren ein optimierter Hochwasserschutz für den gesamten Jossgrund eingefordert. Auf dem Radweg hätte ein erster Aktionstag bereits zu Verbesserungen geführt. Größere Steine wurden bei einem Arbeitseinsatz gemeinsam mit Flüchtligen beseitigt. Ein kompletter Teerbelag ist aufgrund der Eigentumsverhätlnisse, der größte Wegteil gehört dem Hessen Forst, nicht möglich.
Aufgrund der Unwettersituation im vergangenen Jahr liegt nunmehr ein Maßnahmenplan vor, der zum Teil schon umgesetzt worden sei. Allerdings trage vor allem die vermehrte Betreibung von Maisäckern zur Hochwasserproblematik bei. „Da wird viel abgeschwemmt und kein Wasser zurückgehalten“, kritisierte Schreiber die Bewirtschaftungsform. Gespräche mit den Landwirten sollen zeitnah erfolgen.

Kritisch angemerkt wurde aus dem Zuhörerkreis der teils katastrophale Anblick der vielen Holzlagerplätze auf gemeindlichen Grundstücken. Ankündigungen von Kontrollen hätten hier schon zu Verbesserungen geführt, jedoch noch nicht allerorten die erwünschten Ergebnisse erzielt. „Durch die Flüchtlingsituation waren die Mitarbeiter im Bauhof eingespannt, so dass an anderen Stellen leider einiges liegen bieb“, entschuldigte Schreiber. Auch der Zustand der Jossa empfindet so mancher Bürger nicht als Vorzeigemodell. Schreiber verwies dabei auf eine erst kürzlich erfolgte Begehung zusammen mit der Unteren Naturschutzbehörde. Da die Begrünung kein Abflusshindernis für die Jossa darstelle, sieht man hier keinen Handlungsbedarf. Zum Stand der Diskussion um die ICE-Trasse gab sich Schreiber optimistisch und hegte die Hoffnung, das diese Variante aufgrund des Widerstands der Initiave Pro Spessart sowie der unwiderbringlichen Landschaftszerstörung im Naturschuzgebiet, der nicht nachvollziehbaren Kosten und der fehlenden Wirtschaftlichkeit niemals Realität werde.

Text und Fotos von Monika Fingerhut

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