Der Obstklau geht um!!!

Alle Jahre wieder: Der Obstklau geht um!!!

Jossgrund / Main-Kinzig-Kreis 19.09.2012

Alle Jahre wieder hört man sie, die berechtigten Klagen: da hat man sich als Obstwiesenbesitzer ein ganzes Jahr gemüht, es wurden die Bäume gepflegt, die Wiese gemäht, recht schön kurz noch einmal vor der Erntezeit alles hergerichtet, damit das „Bäumchenschütteldich" auch gute Ausbeute ergibt. Dann muss man wenige Tage vor der geplanten Ernte enttäuscht auf seinem Grundstück stehen und bemerken, das alle Früchte fort sind.

Wenn man denn einmal einen der Missetäter erwischt, müssen alte Ammenmärchen herhalten „ich dachte, das Obst will keiner“ (würde der Besitzer denn kurz vor der Ernte mähen, wenn er nicht ernten wollte?), „ich wusste gar nicht, dass das Grundstück jemand gehört“ (herrenlose Grundstücke sind bei uns in Mitteleuropa sehr, sehr selten…) und ab Oktober: „ich dachte man darf ab 15.10. alles Obst nehmen, was nicht geerntet ist“ (nein, viele gute Früchte reifen noch danach, es ist manchmal durchaus Absicht, dass sie länger am Baum bleiben).

Sicher und leider gibt es genügend Grundstücke, die nicht beerntet werden, dann aber vermutlich auch nicht bewirtschaftet wurden. Nachfragen bei der Kommune oder örtlichen Vereinen und Nachbarn helfen sicher weiter, um den Eigentümer des betreffenden Grundstückes heraus zu finden. Dann kann man fragen, ob man das Obst haben darf oder sich vielleicht sogar dazu entschließen kann, die Streuobstwiese dauerhaft zu pachten und bewirtschaften, wenn sich der Eigentümer dazu nicht mehr in der Lage sieht.

Für alle, die einen kleinen freundlichen aber deutlichen Fingerzeig in der Landschaft hinterlassen möchten: „Dies ist mein Grundstück und ich ernte selbst“ gibt es jetzt ein Band mit dem Aufdruck „Stopp! Nur schauen, nicht klauen“ vom Landschaftpflegeverband Main-Kinzig-Kreis. e.V. Es kann zur symbolischen Abgrenzung von Grundstücken verwendet werden und zwischen den Bäumen aufgespannt werden oder um einzelne Bäume gewickelt werden. Nach der Ernte sollte es aber wieder entfernt werden, sodass die Reste der Bänder nicht die Landschaft verschmutzen.

Die Idee stammt von der Designerin Lara Glück, sie wurden schon in Zusammenarbeit mit verschiedenen Kommunen erprobt und hat sich bewährt.

Die Bänder sind erhältlich beim Landschaftspflegeverband MKK e.V.

Georg-Hartmann-Str. 5-7,63637 Jossgrund, Telefon 06059/906 688,Fax 06059/906 689

E-Mail info [at] lpv-mkk.de und kosten 12€ bei Abholung