Der Wert von Heimat am Beispiel eines Spessartdorfes

SpessartGebabbel-Podcast über Lettgenbrunn

Ganz hoch oben im Hessischen Spessart lädt ein Dorf seit Jahren seine Gäste zu Führungen und kulinarischen Gaumenfreuden ein. Und dabei entdecken selbst Einheimische viel Ungeahntes. Denn in Lettgenbrunn dreht es sich um den Begriff „Heimat“. Was ist Heimat, wozu braucht man es und wie sehr schmerzt es, wenn man Heimat verliert.

Mit der 7.Folge des „SpessartGebabbel“-Podcast präsentiert der Tourismusverband Spessart-Mainland eine ganz besondere Facette unserer Region. Der Ort Lettgenbrunn, mit seinem Weiler Villbach, hat eine außergewöhnliche Geschichte. Drei Mal wurden die Dorfbewohner im Laufe der Geschichte aus den eigenen 4 Wänden gejagt und mussten somit andernorts eine Bleibe suchten. Andersrum wurde der Ort nach den beiden Weltkriegen jeweils mit Heimatvertriebenen aus verloren gegangenen Gebieten wieder besiedelt. Menschen die ihre Heimat schmerzlich vermissten und im Spessart auf Schutt und Asche mittellos noch mal ganz neu anfingen.

Diese Geschichten von Flucht und Vertreibung haben in dem Dorf eine eigene Kultur und Identität wachsen lassen. Bodenständig, demütig, in Gott vertrauend und mit weniger glücklich und zufrieden. Das ist auch heute noch spürbar und prägt die Nachkommen, die im Spessart geboren wurden und nun hier verwurzelt sind. Und weil sie wissen, wie schmerzhaft Heimweh sein kann, ist ihnen die Heimat im Spessart besonders viel wert.

Viel gibt es zu erzählen über den Jossgründer Ortsteil. Besonders häufig tut dies Holger Heinemann, der in diesem Podcast Michael Seiterle gedanklich mit nach Lettgenbrunn nimmt. Er spricht über Überreste der militärischen Anlagen, die man heute noch sehen kann und eben über diese große Frage nach dem Wert von Heimat. Normalerweise erklärt Heinemann, wie auch andere Dorfbewohner, die Dorfgeschichte unterhaltsam direkt vor Ort in der herrlichen Natur. Bei den gefragten Führungen kommen Vereine, Freundeskreise, Schulklassen oder andere Gruppen aller Altersklassen. Ihre Veranstaltungen verstehen die Lettgenbrunner als Mahnmal und bieten diese daher grundsätzlich kostenlos an. Sie sehen es als ihren Beitrag für Frieden und Verständnis Fremden gegenüber. Auch bei geführten Wanderungen, durch die schönen Wälder rund um den Ort, setzt man sich voll und ganz ehrenamtlich ein. „Wir dürfen in dieser herrlichen Natur leben, die uns geschenkt wurde. Also schenken wir weiter“, heißt es auf der Website www.holger-heinemann.de . Meist ist so ein Ausflug ein Wechselbad der Gefühle. Erholsame Spessartluft, eine schöne Landschaft, unterhaltsame Anekdoten und dann aber auch leidvolle Geschichten, die dann wieder in kraftbringende Zuversicht münden.

Nach den Führungen, Wanderungen oder Besichtigungen kehren die Gäste für gewöhnlich in eine der drei Gaststätten in dem 800-Seelendorf ein. Oder sie ordern vorab Picknick-Körbe eines ortsansässigen Startups, um auch kulinarisch die Spessartspezialitäten zu genießen.

Der Podcast über Lettgenbrunn ist online verfügbar unter https://spessart-mainland.de/podcast/holger-heinemann.html

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Über den Podcast „SpessartGebabbel“

Mit regelmäßigen Interviews rund um Tourismus, Freizeit, Natur, Kultur und Genuss möchte der Tourismusverband Einheimische und Gäste für die Region begeistern. Gesprächspartner sind dabei immer Menschen, die im Spessart und am Main leben, arbeiten und dabei in Kontakt zu Gästen stehen. Es handelt sich um Personen, die, indem sie mit Leidenschaft das tun, was sie tun, ihre Begeisterung für die verschiedenen Facetten der Heimat an die Gäste weitergeben.

Alle drei Wochen stellt „SpessartGebabbel“ neue Persönlichkeiten vor, die von ihren Begegnungen mit Touristen und ihrem Wirken für den Spessart und das Mainviereck berichten. Die ersten sechs Folgen sind bereits terminiert. Den Beginn macht am 15. Juli ein Ranger des Naturpark Spessart. Es folgen das Lohrer Schneewittchen, die Geschäftsführerin des Spessartbunds, ein echter Spessarträuber, Ritter Roland und eine Gästeführerin aus Miltenberg am Main.

Ziel des Projekts ist es zum einen, die einheimische Bevölkerung für die Heimat, die Landschaft und die Freizeitangebote im Spessart und Mainviereck zu begeistern und damit das Tourismusbewusstsein zu fördern. Zum anderen sollen potenzielle Gäste durch dieses gleichermaßen informative wie unterhaltsame Format zu einem Besuch der Region inspiriert werden.

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