"Let's make Weiberfasching great again"

Katholische Frauengemeinschaft im Wilden Westen - stimmungsvolle Saloon-Party mit Sketchen, A-cappella-Gesang, Guggemusik und Tänzen zu heißen Rhythmen

Wenn die Kfd Oberndorf alle zwei Jahre zu ihrer Faschingssitzung einlädt, ist es längst kein Geheimtipp mehr. Um zu verhindern, dass der Bürgersaal aus allen Nähten platzte, wurden die Eintrittskarten zu zweiten Mal im Vorverkauf angeboten. Das war auch gut so, denn sie waren im Nu restlos ausverkauft.

Am Anfang landete "Bloody Mary" (Maria Solbach) am Marterpfahl und einige Akteure boten eine Persiflage zum Kinohit "Der Schuh des Manitu", sehr zur Erheiterung der Gäste. Mit ihrem stimmungsvollen Einzug entführten die Gastgeberinnen das Publikum in den Wilden Westen. Zahlreiche Cowgirls, Squaws und Siedlerfrauen aus Jossgrund und den Nachbargemeinden hatten den weiten Weg durch die Prärie auf sich genommen und erlebten eine tolle Saloon-Party aus lustigen Vorträgen, Live-Musik und flotten Tänzen. „Let’s make Weiberfasching great again“, hieß „Häuptling“ Andrea Küber die bestens aufgelegten Zuschauerinnen willkommen zur friedlichen Feier von Frauen für Frauen ohne Zickenkriege. Das Kriegsbeil wurde höchstes ausgegraben, um gegen den geplanten Bahntrassenbau durch den Spessart zu kämpfen.

Katja Röder als „Dorf-Sheriff“ eröffnete das kurzweilige Programm unter anderem mit Andeutungen zu diesem aktuellen Thema und zum Wandel von Feiergewohnheiten und nahm so manche närrischen Verkehrsteilnehmer auf die Schippe. Auch „Die Dolle“ (Andrea Küber, Lydia Röder, Rosel Bien, Susanne Sachs, Sabine Desch und Daniela Jeckel) ließen Ereignisse Revue passieren und brachten den Saal mit ihrem mehrstimmigen A-cappella-Gesang zum Kochen. Als die „Sechs Plagen vom Jossatal“ sinnierten sie über die „Helden“ der Welt- und Ortspolitik und den ganz privaten Sommer einer jeden Frau um die 50.

Auch die „Western-Brigade“ erntete viel Gelächter. Der Kompaniechef (Mary Solbach) hatte seine liebe Not mit den kampfwütigen Gefreiten der Chaostruppe (Gerlinde Röder, Petra Maubach, Steffi Elsässer-Fischer, Steffi Funke, Steffi Galgsdies, Steffi Sachs). Die Damen vom kfd-Leitungsteam sorgten hingegen als „fromme Frauen“ für Frieden und Einigkeit mit „Auszügen“ aus den Briefen des Apostels Paulus, der nicht nur an die Apachen und andere Indianerstämme schrieb, sondern auch an Annette, Irene, Rosel, Renate und Andrea.

Hilde Röder erinnerte auf humorvolle Weise an die Geschichte des Telefons, das früher in jedem Haus zentral im Flur stand und erst ohne Schnur den Rest der Wohnung kennenlernte. Über 30 Frauen vom Musikverein Oberndorf boten einen tongewaltigen Auftritt mit fetziger Guggemusik. Eine imposante Gruppe um Erzählerin Sandra Imkeller zelebrierte gestenreich die unterschiedlichen Duschgewohnheiten der Geschlechter.

Optische Leckerbissen boten die Spötter- und die Teenie-Garde des Narrenclubs, deren schwungvollen Tänze mit akrobatischen Einlagen von Jenny Will und Amelie Walz einstudiert worden waren. Zu heißen Rhythmen wirbelten verschiedene Tanzgruppen der „Pure Energy“ über die Bühne: die Stammgruppe als reizende Saloon-Damen sowie die Gruppen „No Limits“ und „Next Level“. Trainiert werden sie von Verena Fuß, Daniela Kleespies-Gemming, Lea Küber, Christina Röder und Jenny Will.

Text und Fotos von Birgit Sinsel

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