Regionale Infrastrukturen im Fokus

Neujahrsempfang der Freien Wähler in der Dorfscheune in Pfaffenhausen; Gastredner Felbinger fordert regional-orientierte Politik

Klare Statements vertrat der Gastredner, der Landtagsabgeordnete der FW Bayern Günther Felbinger beim vierten Neujahrsempfang des Kreisverbandes der freien Wähler im Main-Kinzig-Kreis in der Dorfscheune in Pfaffenhausen. Zu Themen wie Bildungspolitik, erneuerbare Energien, demografischer Wandel und kommunale Finanzen bezog der erfahrende Landes- und Kommunalpolitiker in seinem gut einstündigem Vortrag Stellung. Im Mittelpunkt seiner Erläuterungen stand immer wieder die Forderung nach einer regional-orientierten Politik. So sprach sich Felbinger für eine  dezentrale regenerative ,ausgewogene Energiepolitik aus. Im Main-Kinzig-Kreis, allen voran im Jossgrund habe man hierzu bereits mit dem anvisierten Windpark eine weitreichendes , zukunftsträchtiges Projekt in Angriff genommen. Nicht die sogenannten Global Player ,sondern die Bürger vor Ort sollten selbst mit entscheiden und mit verdienen. Mit Blick auf die Eurofinanzkrise erteilte er der Vergemeinschaftlichung von Schulden ein klare Absage. Trotz alledem stehe man zu Europa und zum Euro. Jedoch müsse stärker die regionale Wertschöpfung zum Tragen kommen. Es gilt, regionale Infrastrukturen zu stärken und installieren. Dazu gehöre auch eine ordentliche und  schnelle Breitbandversorgung im ländlichen Bereich. Ebenfalls sollte dem demografischen Wandel mit einer Belebung  von Ortskernen, dem Erhalt der ärztlichen Grundversorgung und einer wohldurchdachten Schulpolitik begegnet werden.

Die derzeitige überregulierte Schullandschaft sei den jeweiligen Bedürfnissen vor Ort anzupassen und künftig  in eigener Verantwortung mit fachlichen wie finanziellen Entscheidungskompetenzen zu realisieren. „Ohne neue Denkansätze wird der Sozialstaat auf Dauer kollabieren“, appellierte Felbinger an die zahlreichen Zuhörer Natürlich müsse man gleichzeitig mit Augenmaß abzuwägen, denn „nicht alles passt in jede Region,“. Eindeutige Worte fand Felbinger auch zum Thema Inklusion. Wo diese sinnvoll und machbar sei, sollte sie umgesetzt werden, doch habe sie  auch so ihre Grenzen, nämlich dann wenn Pädagogik und andere Kinder darunter leiden und der Unterricht nicht mehr in dem Maße durchgeführt werden kann, wie er sollte.

Ein Herangehen mit Vernunft sei hier gefragt, so Felbinger, der im Bayrischen Landtag Mitglied im Ausschuss für Bildung, Jugend und Sport ist und sich zudem in der interfraktionellen Arbeitsgruppe Inklusion engagiert. Vor seinem Einstieg in die Landespolitik war Felbinger als Diplom-Sportlehrer an der Dr.Karl-Kroiß- Schule für Hörgeschädigte in Würzburg tätig. Gemeinsam mit dem FW-Kreis-Vorsitzenden Heinz Breitenbach dankte Herbert Bien, der stellvertretende  Vorsitzende der FWG Jossgrund, dem Referenten für seinen inhaltsstarken Vortrag. Als kleines Gastgeschenk überreichten die beiden einen Präsentkorb  mit regionalen Jossgründer Produkten und luden die zahlreich erschienen Gäste aus Politik und Wirtschaft noch zum anschließenden Verweilen in der neu renovierten Dorfscheune ein. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung durch das Jossgründer Vocalensemble Stimmik, das mit schwungvollen Beiträgen den Neujahrsempfang bereicherte.

Gästeliste:

Hausherr Bürgermeister Rainer Schreiber, Landtagsabgeordneter der FW Bayern Günther Felbinger, SPD-Landtagsabgeordneter Heinz Lotz, Vorsitzender des Kreistages des MKK Rainer Krätschmer, Landrat des MKK Erich Pipa, die Kreisbeigeordneten Dr, Andre Kavai, Matthias Zach, Sigrid Schindler und Herbert Bien, Vertreter des Landkreises Main-Spessart (Bürgermeisterin Frau Zieres aus Obersinn und Kreisrat Jeckel aus Burgsinn) Vertreter der politischen Parteien im Kreistag des MKK, der Demografiebeauftragte des MKK, Carsten Kauck, der Jossgründer Gemeindevertretervorsitzende Lothar Röder, der Fraktionsvorsitzende der Jossgründer FWG, Harald Wolf, Vertreter der FW-Ortsgruppen, die Bürgermeister Walter Strauch, Steinau an der Straße, Torsten Stolz, Gelnhausen, Rainer Krätschmer, Wächtersbach, Klaus Scheyna, Rodenbach, Frank Soer, Flörsbachtal, Manfred Weber, Biebergemünd, Carsten Ullrich, Sinntal. Vom Staatlichen Schulamt: Silvia Ruppel, Kreiswerke Main-Kinzig: Oliver Habekost, Vorsitzende der Bezirkslandfrauen des MK: Brigitte Trageser und Doris Reußwig, als Vertreter der Industrie und Handelskammer HU-GN-SLÜ: Dr. Achim Knips, für die Bundesagentur für Arbeit: Alexander Noblé, für den Behindertenrat des MKK: Heinz Peters und Herr Möwes sowie  Kreisbrandinspektor Markus Busani

Text und Bilder von Monika Fingerhut

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