Friedhof Oberndorf

Ortsteil: 

Oberndorf

Straße: 

Orber Gassse
Informationen: 

 


Renovierung der Kreuzwegstationen Oberndorf

Im Jahre 1897 wurde auf dem Friedhof der katholischen Kirchengemeinde in Oberndorf ein Kreuzweg mit vierzehn Stationen errichtet. Die Fundamente und der Unterbau waren aus heimischen Sandsteinblöcken. Die einzelnen Motive wurden aus einem französischen Kalkstein heraus gearbeitet. Die Zeichnungen als Vorlage wurden von  Professor Klein (Fulda ?) angefertigt. Die künstlerische Herstellung erfolgte durch den Bildhauer Sebastian Herbst aus Soden (heute Bad Soden-Salmünster). Er war eigentlich als Holzschnitzer tätig. So ist zu vermuten, dass es sich bei dieser Steinmetzarbeit um eine künstlerische Ausnahme handelte und somit eine Rarität sein dürfte.

Auf der vierzehnten und letzten Station sind die Namen der beiden Stifter aufgeschrieben. Es handelt sich um den ledigen Lorenz Dorr (23.01.1813 – 31.07.1896) und den kinderlos verheirateten Johann Haas. Beide waren durch einen Lotteriegewinn zu Vermögen gekommen und wurden dadurch zu großzügigen Stiftern des Kreuzweges als auch weiterer Anschaffungen.

Im Jahre 1899 wurde der Friedhof in Oberndorf erweitert. In diesem Zusammenhang wurde im oberen Teil eine neue überlebensgroße Statue des auferstandenen Heilandes aus graugrünem Main-Sand-Stein mit quaderförmig bearbeitendem Postament aus weißem Fuldaer Stein aufgestellt. Die Ausführung lag bei der Firma Hermann Kramer, Fulda.

Die Statue war porös und nicht mehr dauerhaft zu restaurieren. Es wurde eine komplette Nachbildung erstellt.

Außerdem wurde das Friedhofskreuz (Sandstein) aus dem Jahre 1810 restauriert.

Die Herstellung der neuen Auferstehungsstatue, die Renovierung des Kreuzes sowie die Reinigung und Reparatur der Kreuzwegstationen wurden durch die Fa. Landgraf aus Fulda durchgeführt. Die Fundamentierungsarbeiten der Kreuzwegstationen wurden durch die ortsansässige Firma Kleespies erledigt. Beide Firmen haben eine fachlich gute Arbeit geleistet. Durch diese dringend erforderlichen Erneuerungs- bzw. Erhaltungsmaßnahmen wurden wertvolle Kulturgüter langfristig gesichert.

Der Friedhof im OT Oberndorf wurde im Jahre 1972 im Zuge der Flurbereinigung von der kath. Kirchengemeinde auf die politische Gemeinde übertragen. Der aufmerksame, geschichtsbewusste Mitbürger Klaus Weismantel machte die Gemeinde auf eine dringend notwendige Erhaltung dieses bedeutenden Kulturgutes aufmerksam. Dank der fachlichen und finanziellen Unterstützung durch das Landesamt für Denkmalpflege und die Bauabteilung des Bistums Fulda konnte die Maßnahme zügig in Angriff genommen und auch verwirklicht werden. Mit der kirchlichen  Einweihung durch Pfarrer Jürgen Klein am Freitag, dem 22.07.2005 fand die Sicherung des Kulturgutes einen würdigen Abschluss.

Jossgrund, 27.07.2005

Robert Ruppel

Bürgermeister von Jossgrund 1.7.1993 – 30.06.2005

 

Alle Bilder: Bernd Kleespies

Bildergalerie: 

Karte: 

50.19081,9.471022