Zugtrassen-Wanderung in Lettgenbrunn

„Ich lerne meinen Ort nochmal ganz neu kennen“

Die 3. Veranstaltung der Jubiläumsveranstaltungsserie fand trotz kaltem Wetter statt. Über 100 Wanderer hatten sich auf den Weg gemacht, um die alte Bahntrasse des 1. Weltkrieges zwischen der Wegscheide und Lettgenbrunn zu erkunden. Holger Heinemann führte durch den Wald, über Wiesen und mitten durch den Ort und zeigte den Interessierten wo und warum die Trasse verlief. Die Forschungsarbeit der letzten Jahre hatte viele neue Erkenntnisse mit sich gebracht. „Bekannte Wege oder Waldabschnitte habe ich noch nie so gesehen. Ich lerne meinen Ort nochmal ganz neu kennen“, zeigte sich eine 60jährige Lettgenbrunnerin erstaunt.

Während die Erwachsenen über das Hindenburgdenkmal, den Stelzengarten bis in die Dorfmitte wanderten, hatten Anja Dahle, Katrin Riese und Andrea Ballnus die 5 bis 14-jährigen Wanderer kindgerecht über die militärische Zugtrasse aufgeklärt. In einer separaten Wanderung konnten so auch die Jüngeren mehr über ihre Heimat erfahren. Dabei kam aber auch der Spaß nicht zu kurz. Unterwegs wurden Schneemänner gebaut und eine Schneeballschlacht gemacht.

Im Anschluss an die Wanderungen, die vom Wanderverein „Buntspechte“ durchgeführt wurde, zeigte Holger Heinemann weitere Details zur Zugtrasse. Nutzen, gesamter Streckenverlauf, Fotos, neue Erkenntnisse und offene Rätsel. Die Teilnehmer zeigten sich interessiert und lauschten gespannt dem Vortrag. Vor allem alte Fotos, Luftbildaufnahmen und Karten wurden genauestens begutachtet. Als besonderen Gast wurde Herr Ernst Hagemann begrüßt werden. Als einziger Zeitzeuge im Raum, kannte er sowohl das Lettgenbrunn vor 1936, sowie die Zeit als noch Schienen durch den Ort verliefen.

In den kommenden 7 Wochen geht es in Lettgenbrunn und Villbach nun Schlag auf Schlag. Weitere vier Veranstaltungen finden in diesem Zeitraum statt. Zudem soll der mit Spannung erwartete historische Fotowanderweg eröffnet werden. Bereits am Ostersonntag folgt die 4. Jubiläumsveranstaltung. Im Znaimer Hof erzählen einige Ortsbewohner ihre Lebensgeschichte: „So kam ich nach Lettgenbrunn!“ Ulrike Bandilla, Sandra Schüssler und Karin Mack, die in den vergangenen Monaten unzählige Interviews geführt haben, blicken voraus: „Das wird sehr beeindruckend und emotional!“ Diese Veranstaltung ist öffentlich und der Eintritt ist frei.

Da die Veranstaltungen des 1. Halbjahres in Windeseile ausverkauft waren, haben die Organisatoren noch mal Kartenkontingente nachgelegt. Den Verkauf leitet Kerstin Krieger. Sie sagt: „Wir bleiben dabei, es gibt keine Großveranstaltungen. Klein, gemütlich, individuell und persönlich – das war immer unsere Route. Jeder der kommt, soll möglichst nah am Geschehen sein und viel für sich selber mitnehmen können. Aber natürlich wollen wir auch den vielen Anfragen und den großartigen Aufwand unseres Teams gerecht werden und haben deshalb weitere Tickets angeboten!“

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