2016_03_06 Fastenwanderung bot Geschichten, Sagen und Impulse

Naturparkführer Winfried Imkeller führte durch Jossgrunder Gemarkung – Fastenwanderung stand unter dem Motto „Hunger“ – Teilnehmer begegneten alten Wegkreuzen und Bildstöcken – Abschließende Stärkung beim Fastenessen in Oberndorf

Rund 20 Teilnehmer hatten sich sich frühmorgens auf dem Franz-Korn-Platz eingefunden, um sich gemeinsam bei der diesjährigen Fastenwanderung auf den Weg durch die Natur in Jossgrund zu begeben . Naturparkführer Winfried Imkeller, der das sonntägliche Fastenwandern im vergangen Jahr erstmals angeboten hatte, wusste erneut mit einer interessanten wie anregenden Tour zu überraschen. Dieses Mal stand die Veranstaltung unter dem Motto „Hunger“. Anregende Impulse, Geschichten und Anekdoten gab es  an verschiedenen Haltpunkten. Auch zu Wegkreuzen und Bildstöcken erhielten die Teilnehmer geschichtliche Informationen. Dem ersten und gleichzeitig ältesten Sandsteinkreuz begegneten die Fastenwanderer im Ortskern selbst. Es ist das Schultheißenkreuz aus dem Jahre 1523 , das seit vielen Jahren im Pfarrgarten seinen Platz gefunden hat . Die Inschrift lässt vermuten, dass es sich bei dem ums Leben Gekommenen um den Schultheiß Hans Arnold aus Burgjoß handelt. Der Legende nach soll dieser am Ortsausgang nach Burgjoß elend ums Leben gekommen sein. Weil er einen Buben tüchtig verprügelte, der ihn beim Rübenstehlen erwischt hatte , wurde er Jahre später von demselben erstochen. Ein weiteres Kreuz erinnert im Kreuzgrund an einen bei einem Wolkenbruch tödlich verunglückten Bauern aus dem Jahre 1839. Nach einem steilen Anstieg hoch zum Hackmannstein, der zum Gedenken an den Gestalter der Wälder, an den Oberlandforstmeister Dr. Georg Hackmann errichtet wurde, streiften die Wanderer Überreste einer alten Waldhütte . Dort hatte wohl einst das Waldmännchen gehaust, wie Robert Ruppel zu berichten wusste. Schließlich am höchsten Punkt der Gemarkung Jossgrund, dem 521m hohen Schwarzen Berg angelangt, gab es erneut kurze Momente des Stillehaltens und der Entschleunigung In Richtung Bismakreiche wanderte die Gruppe weiter , um von dort aus den Abstieg und Rückweg über den Schwarzen Grund anzugehen. Im Tal der Breitenbach begegnete die Gruppe abermals einem Bildstock , der auf ein Unglück mit einem gewaltigen Vierzehnender -Hirschen aufmerksam macht. Kurz vor Oberndorf gab Imkeller noch die Sage von den Zwergen im Jossgrund zum Besten. So bot die zweite Jossgründer Fastenwanderung nicht nur anregende Impulse zum Thema Hunger und Verzicht, sondern lud auch ein zur Begegnung und Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte vor Ort. Zum Abschluss stärkten sich die Wanderer schließlich im beim jährlichen Fastenessen im Bürgerhaus in Oberndorf.
Fotos und Text von Monika Fingerhut

 

Bildergalerie: