2016_06_03 Überflutung beendet Quickstock-Festival

Erfreulicher Festivalstart mit vielen Besuchern - Open-Air-Gottesdienst - Absage nach Starkregen und Überschwemmung

Leider führte das Unwetter am letzten Maiwochenende 2016 auch zum Abbruch des Quickstock-Festivals.

Und dabei hatte alles so schön angefangen. Die Aufbauarbeiten gingen noch bei trockenem Wetter über die Bühne und die Regentropfen am ersten Festivalabend konnten die gute Laune der über 800 Besucher nicht trüben. Lagerfeuer, bunte Lampions und das Tipi sorgten wieder für ein einzigartiges Flair. Zusätzlich hatten die Organisatoren mit Holzpaletten eine kleine Zuschauertribüne errichtet und Leuchteffekte boten ein mystisches Bild.

Die Frankfurter Band „The Secluded“ eröffnete das Festival am Freitagabend auf der idyllisch gelegenen Wiese bei Oberndorf. Zum zweiten Mal sorgte die Band „Jamaram“ aus München für beste Stimmung. Als die Band „The Companions“ aus Hanau die Rocknacht beendete, ahnte noch niemand, dass es keinen zweiten Festivalabend geben würde.

Der von Pfarrer Paul Gerhard zelebrierte Gottesdienst am Samstagnachmittag für die lebenden und verstorbenen Kinder und Jugendlichen aus Jossgrund war gut besucht und verlief noch unter blauem Himmel und bei Sonnenschein. Im Mittelpunkt der Predigt stand das Thema Frieden. Ingeborg Amberg und Irene Ruppel vom Kinderbibeltag-Team hatten die Fürbitten und den Schlusstext vorbereitet. Mit neuen geistlichen Liedern und wunderschönen afrikanischen Gesängen bot der Chor „Querbeet Jossgrund“ den musikalischen Rahmen. Franzl Christ vom Quickstock-Vorstand wies bei der Begrüßung der Gottesdienstteilnehmer darauf hin, dass die Kollekte für die Sprachförderung der in der Gemeinde aufgenommenen Flüchtlinge bestimmt sei.

Kinderunterhaltungsprogramm, Kaffeeplausch und Dämmerschoppen überbrücken normalerweise die Zeit bis zum Live-Musik-Programm am zweiten Abend der Party für den guten Zweck. Doch daraus wurde nichts mehr. Plötzlich zog ein heftiges Unwetter auf. Die Mitglieder vom Jugendorchester des Musikvereins Oberndorf mussten ihre Instrumente unverrichteter Dinge wieder einpacken, denn der geplante Auftritt konnte schon nicht mehr stattfinden. Starkregen und Hagel setzten das Gelände unter Wasser und spülten Schlamm und Erde auf den Feldweg, in den Eingangsbereich und auf die Zufahrtstraße. Auf gute Live-Musik mit den „Music Monks“, „Major Leagues“ und der Jossgrunder Band „Wolf and the Rangers“ hatte man sich umsonst gefreut. Kurz nach 18 Uhr traf sich das Organisationsteam zur Krisensitzung in seinem Bauwagen und entschied sich schweren Herzens für die Absage des Festivals. „Eigentlich hatten wir gehofft, dass alles stehen bleiben kann, aber wir hätten das Fest nicht mit ruhigem Gewissen durchführen können. Die Sicherheit geht vor“, begründete der für den Aufbau zuständige Matthias Korn den Entschluss und fügte erleichtert hinzu. „Wir sind froh, dass niemand verletzt wurde“. Glücklicherweise seien die Kinder durch das Unterhaltungsprogramm abgelenkt gewesen und ruhig geblieben. Die Technik sei wohl für den Außenbereich geeignet, aber nicht für Überflutung.

Auch die Feuerwehr stand für den Brandschutz nicht mehr zur Verfügung. Die Einsatzkräfte kämpften bereits mit Hochwasser in den Ortsteilen Oberndorf und Burgjoß. Zu später Stunde legte sich eine gespenstische Stille über das Gelände. Die Besucher hatten es fluchtartig verlassen und die Vorstandsmitglieder und einige Helfer fingen schon an abzubauen, was mit viel Liebe und Engagement aufgebaut worden war. Hätte das Quickstock-Festival wie in den vergangenen Jahren am Wochenende nach Pfingsten stattgefunden, wäre es bei bestem Open-Air-Wetter verlaufen. Aus Rücksicht auf das Whitsun-Festival in der Nachbarkommune Bad Orb hatte man es um eine Woche verschoben.

Text und Fotos von Birgit Sinsel

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