2017_02_21 Zeitreise in die bunten 60er und 70er

Narrenclub Oberndorf feierte sein 50-jähriges Bestehen mit spritzig -spöttischer Faschingssitzung

Unter dem Motto „Die wilden 60 er und 70 er “ hatte der Narrenclub Oberndorf zu einer besonderen Sitzung zum 50-jährigen Jubiläum geladen. Auch die Kostüme der Gäste im Saal erinnerten an die legendäre Epoche. Viel Hippie- und Discolook sorgte für ein buntes Ambiente als die ebenso bunt-schillernde Narrenschar durch den Saal marschierte.

Ohne großes Geplänkel ging es auf der Bühne gleich mit einer flotten Tanznummer der NCO-Garde los. „Da wird einem allein beim Zuschauen schwindlig“, kommentierte das Moderationstrio des NCO. Den ersten Narhalla–Marsch gab es dafür von der Juke-Box, die in Ermangelung einer Live-Band am Abend zum Einsatz kam. Die war auf Zack und funktionierte während des Abends übrigens ganz prima, so dass der Wunsch nach Livemusik schnell in Vergessenheit geriet. Von Juke-Boxzeiten, Milchkännchenschleudern und Erlebnisreisen im VW-Käfer, von Miniröcken, von der ersten Tanzstunde, von Rock ‘n Roll und Twist berichtete anschließend Richard Nuber bei seinem Rückblick auf die wilden 60 er. Das Publikum durfte sich dann auch beim Twist tanzen versuchen. Unter fachmännischer Anleitung – „Zigarette austreten und dabei bügeln“ kamen die Gäste schnell in die richtige Tanzbewegung. Bewegungsärmer agierten dafür mal wieder „Die Dollen“, die dem Narrenvolk auf ihrer unvergleichlichen Art zum Jubiläum gratulierten. Wie einst Uschi Obermeier mit Gardinen behängt, machten die „Strafversetzten der kfd“ dem Faschingsmotto alle Ehre. Mit viel spöttischem Blick auf so manch gegenwärtige Süchte besangen sie den Bio- und Handywahn.

Mit einem weiteren Gardetanz, der kleinen Garde des NCO ging es schwungvoll weiter. Den Sorgen und Nöten von Männern nahmen sich die beiden Männerschutzbeauftragten der Gemeinde Jossgrund einfühlsam an. Auch Post von aktuellen Bürgermeisterkandidaten wurde kompetent und mit spitzer Zunge beantwortet. Zu guter Letzt gar mit einem Prostestlied auf die kommenden Bürgermeister- und Bundeskanzlerwahlen. Zauberhaft ging es mit der „Bezaubernden Jeannie“, einem Tanz der Pure Energy Gruppe „Next Level in die Pause. Licht aus, Spot an, hieß es im zweiten Teil des Programms.

Ilja Richter startete die berühmt-berüchtigte Disco und bat mit Marianne Rosenberg, Tony Marshall, Juliane Werding, ABBA und den Village People hochkarätige Gäste auf die Bühne. Nach dieser stimmungsvollen Erinnerung an die alten Discozeiten. Anschließend überraschten die Pure Energy-Tänzerinnen (Gruppe No Limits) mit Glühwürmchen- Atmosphäre. Den Wettbewerb bei der Friedhofsarbeit nahm ein Frauen-Trupp gekonnt aufs Korn. Die so treffenden Dialoge um Nobilis, Fichten, Weihwasser, Grablichter, Unkrautvertilgungsmittel, praktische Steinplatten und kuriose Burgjoßer Grabsteine ließen dabei kein Augen trocken.

Eine faszinierende musikalische Zeitreise bot die Stammgruppe von Pure Energy. In rasant wechselnden Outfits demonstrierten sie tänzerisch die vergangenen fünf Jahrzehnte und brachten das Publikum gehörig in Wallung. „Trulla, trulla, trullala“, die Hötzhöhlchenspötter waren auch wieder da. Die vier Mannen spöttelten über die Eisenbahn, die künftig durch den Spessart führt, vergnügten sich beim Skifahren im Skiparadies Jossgrund und kürten Spechtfrau Jossifine als neue Bürgermeisterkandidatin. Die wahren Männer, die Männer, die durchs Feuer gehen, kamen aber ganz zum Schluss. Das Männerballett zeigte mit viel Akrobatik und Manneskraft, was zu später Stunde noch geht.

MITWIRKENDE

Leitung NCO-Garde: Jenny Will, Amelie Walz; „Junge der 60er“: Richard Nuber; „Die Dolle“: Andrea Küber, Sabine Desch, Susanne Sachs, Rosel Bien, Lydia Röder; „Inkognito“: Heike Birkler, Monika Fingerhut/Gesang: Helge Birkler, Detlef Haberkorn; Leitung „Pure Energy“: Verena Fuß, Daniela Kleespies-Gemming, Christina Röder; Friedhofssketch: Heike Birkler, Suse Weismantel, Petra Sachs, Maria Kleespies, Bruni Bien-Sachs; Disco-Parodie: Katja Röder, Maria Solbach; Hötzhöhlchenspötter: Georg Desch, Matthias Sachs, Claus Walter, Detlef Haberkorn, Andreas Weismantel; Leitung Männerballett: Carina Hofmann, Jenny Will; Präsidenten-Trio: Georg Desch, Claus Walter, Matthias Sachs.

Text und Fotos von Monika Fingerhut

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