2012 08 29 GNZ Ideenschmiede will Unterstützung

Schul-Situation in Oberndorf überlagert Diskussion um hauptamtliche Stelle

Jossgrund (in). Die Ideenschmiede in Jossgrund arbeitet auf hohem Niveau und steckt reichlich Arbeit in das Vorhaben, frühzeitig gegen den drohenden demografischen Wandel anzugehen. Das wurde in dem Bericht von Ideenschmiede-Sprecher Helmut Ruppel deutlich, der die Gemeindevertreter in der Sitzung am Montag darüber informierte, wie es mit den einzelnen Projekten weitergeht. Dem Wunsch der Ideenschmiede-Aktivisten, eine Stelle zu schaffen, in der ein hauptamtlicher Mitarbeiter administrative Aufgaben übernimmt, begegnete das Gemeindeparlament allerdings eher verhalten. Der Wunsch soll konkretisiert und dann gemeinsam mit den Haushaltsberatungen erneut auf den Tisch kommen. In der Diskussion ging es -abweichend vom eigentlichen Thema - zu großen Teilen um die Zukunft der Jossatalschule.

Was die Einrichtung der gewünschten Stelle angeht, hielt sich Bürgermeister Rainer Schreiber bedeckt. Er legte die Diskussion, ohne eine eigene Einschätzung abzugeben, in die Hände der Gemeindevertreter. Dort dominierten offene Fragen. Herbert Bien (FWG) wollte wissen, ob es darum gehe, eine Stelle in der Verwaltung zu schaffen. Helmut Ruppel entgegnete, dass sich die Ideenschmiede durchaus vorstellen könnte, die Position über den Bundesfreiwilligendienst zu besetzen. Wichtig sei nur, dass sich jemand „ausschließlich" um die Ideenschmiede kümmere. In der Vorlage für das Gemeindeparlament machten Helmut Ruppel und Karl Damian im Namen der Ideenschmiede deutlich, dass die Unterstützung der Verwaltung erforderlich sei, um die Bevölkerung zur freiwilligen Mitarbeit zu motivieren. Die hauptamtliche Kraft solle dafür sorgen, das eine „einfache und gesicherte Umsetzung von Konzepten" möglich sei.

In den Augen von Stefan Simon (CDU) reicht die Vorlage nicht aus. Es fehle ein Anforderungsprofil, die notwendige Stundenzahl und eine Aufstellung darüber, welche Kosten auf die Gemeinde zukommen. Außerdem: „Ich dachte eigentlich, dass die Ideenschmiede ausschließlich ehrenamtlich arbeitet, wie beispielsweise die freiwillige Feuerwehr." Im Anschluss wandte sich Simon dem Thema Jossatalschule zu und ließ durchblicken, dass seiner Ansicht nach die Ideenschmiede nicht immer die richtigen Prioritäten setzt. „Die Arbeit der Ideenschmiede ist toll, aber was wir vermissen, ist der Bereich Schule. Die Schulerhaltung und Umstrukturierung sind wichtiger als leerstehende Häuser." Die Schule sei im Jahr 1972 gebaut worden, seitdem sei „nichts mehr gemacht" worden. Die Schulleiterin sei in großer Sorge darüber, dass nach dem Aus für den Hauptschulzweig auch die Grundschule von Schließung bedroht sei.

SPD-Fraktionschef Reinhold Walz (SPD) merkte lediglich an, dass ihm die Verknüpfung des Themas mit der Schulpolitik ein wenig „zu wild" sei.

Das sah Stefan Simon nicht so: Das Parlament höre sich die Vorschläge der Ideenschmiede an und habe somit das Recht, sich auch einmal dazu zu äußern. In der Ideenschmiede werde sicherlich viel geleistet, ob dabei allerdings „etwas Greifbares herauskommt, wissen wir heute alle nicht".

FWG - Fraktionschef Harald Wolf glaubt nicht, dass die Grundschule zur Disposition steht: „Das ist zu weit hergeholt." Simon widersprach: „Die Schulleiterin sieht das aber anders."

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