Zukunft Pfaffenhausen - Planungen in der Endphase

Pläne für die Ortsinnenentwicklung Pfaffenhausens den Bürgern vorgestellt - Standort und Größe der geplanten Senioren-Dependance kontrovers diskutiert

Bei der sehr gut besuchten Abschlussveranstaltung zur Planung des Projekts „Pfaffenhausen 2.1 – Bürger gestalten Ortskern der Zukunft“ präsentierte Gerhard Kleespies, Erster Beigeordneter der Gemeinde Jossgrund und Leiter des Projektbeirats die Ideen, die in dem Gremium im Laufe des vergangenen Jahres zusammengetragen worden sind.

So soll unter anderem der Platz um die Dorflinde neu gestaltet werden. Zudem ist geplant, in der Mühlstraße einen öffentlichen Zugang zum Bach zu schaffen. Auch die Kneippanlage könnte mithilfe des Förderprogramms attraktiver gestaltet werden.

Voraussetzung für die Förderung durch das Landwirtschaftsministerium war die Einrichtung einer digitalen Dokumentations- und Diskussionsplattform www.zukunft-paffenhausen.de. Die Anzahl der eingestellten Ideen lag zwar unter den Erwartungen, doch überrascht haben mehr als 60 Nutzer, die die Ideen kommentiert haben.

Die vom Planungsbüro erarbeiteten Varianten für die Neugestaltung des Ortskerns wurden den Zuhörern anhand von Zeichnungen vorgestellt. Als „Schlüsselprojekt“ ist der Bau einer Seniorendependance geplant. Sie umfasst eine Fläche von insgesamt 2.700 Quadratmetern, davon sind 800 Quadratmeter als Grünfläche vorgesehen. Im Gebäude sollen drei Wohngruppen für jeweils 12 Personen entstehen.

Doch die Dimension der Einrichtung und der geringe Abstand zu den umliegenden Häusern sorgten vor allem bei den Anwohnern für Unmut, wie in der anschließenden Diskussionsrunde deutlich wurde. Das Haus werde nicht höher als die dort bestehende Scheune, betonte Bürgermeister Rainer Schreiber. Die Gemeinde habe sich durchgerungen, den Hof zu kaufen. Seit Jahren stand das Grundstück zum Verkauf. Einige Anwohner prognostizierten Lärmbelästigungen durch ältere Menschen mit Demenz sowie eine Verschlechterung der Parkplatzsituation und Störungen durch den Lieferverkehr. Teilnehmer, die Verwandte in Seniorenwohnheimen besuchen oder selbst dort arbeiten, dementierten jedoch solche Befürchtungen. In einer betreuten Tagespflege gehe es ruhig zu, versicherte eine Pflegekraft. Kleespies stellte in Aussicht, dass sich Vertreter des Altenpflegezentrums, Träger der Einrichtung, mit den Anwohnern zusammensetzen werden, um für alle Betroffenen eine zufriedenstellende Lösung zu finden.

Ein Zuhörer bedauerte, dass man nicht vorher über einen Standort abgestimmt hatte. Bürgermeister Rainer Schreiber stellte daraufhin klar, dass es um die Stärkung des Ortskerns gehe und dass in Pfaffenhausen nicht gebaut werde, wenn das Projekt nicht in den Sanierungsbereich komme. Der Ortsteil Pfaffenhausen sei ausgewählt worden, weil er wegen seiner Lage eine wohnortnahe Versorgung für die Kommunen Jossgrund und Flörsbachtal sicherstelle.

„Wir nehmen die Anregungen sehr ernst“, betonte der Rathauschef, der sich mit den Anwohnern zu Einzelgesprächen trifft. Der Abteilungsleiter Ländlicher Raum des Main-Kinzig-Kreises, Johannes Michel, erläuterte noch einmal die Chancen des Projektes für den Ort.

Text und Fotos von Birgit Sinsel

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