2015_06_12 Chorkonzert mit Gänsehautfaktor

Männergesangvereine "Sängerlust" Oberndorf und "Concordia" Gunzenbach gestalten gemeinsam sakrales Konzert - stehende Ovationen

Erstklassiger Chorgesang erklang in der Kirche Sankt Martin Oberndorf, die mit ihrer Akustik die idealen Voraussetzungen schuf.

Die Männerchöre „Sängerlust“ Oberndorf und „Concordia“ Gunzenbach, beide stehen unter dem Dirigat von Musikdirektor Martin Bous, gestalteten unter dem Motto „Musica Sacra“ ein wunderbares A-cappella-Konzert mit Gänsehautfaktor. Manfred Hohmann, der Vorsitzende des heimischen Gesangvereins begrüßte in der nahezu voll besetzten Kirche das Publikum, das sich vom Klang der Männerstimmen verwöhnen ließ. Es sei nicht erforderlich, Musik zu verstehen, so der Vereinschef. Man brauche sie nur zu genießen. Den ersten Teil des Konzerts bestritten die Gastgeber unter anderem mit dem Stück „De Profundis Clamavi Ad Te Domine“ von Piotr Janczak. Der Titel laute zu Deutsch: „Aus der Tiefe rufe ich zu dir, höre, o Herr meine Stimme“, übersetzte Hohmann, voraussetzend, dass die wenigsten Zuhörer Latein beherrschten. So starte auch der Chor ganz leise und mystisch, als ob jemand von tief unten zu rufen beginne und immer lauter rufe, um gehört zu werden. Erstmals brachten die Oberndorfer Sänger ihr neues Stück zu Gehör. Die erste Zeile lautet: „Ubi Caritas et Amor, Deus ibi est“. (Wo die Güte und die Liebe wohnen, da wohnt der Herr). Auch das „Ave Maria“ von Franz Biebl wurde äußerst gefühlvoll vorgetragen. Das Lied „Wo warst Du?“ von Winfried Siegler-Legel leitete Tobias Birkler mit einem beeindruckenden Solo-Part ein. "Im Abendrot“, „Grab und Mond“ und „Die Nacht“ von Franz Schubert waren ebenfalls Bestandteile des Konzerts. Den zweiten Teil gestalteten die Sänger aus Gunzenbach, die ihren Part ebenso wie die Gastgeber mit einem Kyrie-Ruf eröffneten. Es folgten Werke wie „Lux Aurumque“ (Licht und Gold) und „My Lord, what a Morning“ in französischer und englischer Sprache. Im letzten Lied, dem Spiritual „Martin Luther King (MLK) – Schlafe, schlafe heute Nacht“ von U2, arrangiert von Bob Chilcott, brillierte der Chorleiter selbst eindrucksvoll als Gesangsolist. Manfred Hohmann zeigte sich erleichtert und freute sich, dass sich die Mühen gelohnt hatten. Zum Finale sangen die beiden Chöre gemeinsam das Lied „Abendfrieden“. Fast 80 Sänger füllten den Altarraum und boten ein einzigartiges Hörerlebnis, welches das Publikum mit stehenden Ovationen dankte.

Text und Fotos von Birgit Sinsel

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