2015_10_07 25 Jahre Dirigent aus Leidenschaft

Bous'sche Chöre gestalten beeindruckendes Jubiläumskonzert im Bürgerhaus Jossgrund - große Bandbreite des Chorgesangs

Musikdirektor Martin Bous leitet derzeit vier Chöre: den Gesangverein „Sängerlust 1911“ Oberndorf“, den Männerchor und „QuerBeat“ Altenmittlau sowie den Männerchor der „Concordia“ Gunzenbach. Zum 25-jährigen Dirigentenjubiläum gestalteten sie ihm gemeinsam ein großartiges Konzert. Als Veranstaltungsort hatte sich der Jubilar das Bürgerhaus Jossgrund gewünscht.

Der Saal war voll besetzt und die Bühne liebevoll geschmückt, als Manfred Hohmann, der Vorsitzende des gastgebenden Vereins zahlreiche Gäste und Ehrengäste begrüßte. Die Oberndorfer Sänger eröffneten zuvor das Konzert mit „Wohlauf ihr Gäste“, gefolgt von den Stücken „Ubi caritas“, „Waldandacht“, „Vive l’amour“ und dem „Rheinischen Fuhrmannslied“. Jeder Chor präsentierte jeweils fünf Stücke sowohl aus der klassischen als auch aus der modernen Chorliteratur. Die Sänger aus Altenmittlau brachten unter anderem das Lied „Ich wollte nie erwachsen sein“ von Peter Maffay aus dem Konzertalbum „Tabaluga“ zu Gehör. Der gemischte Chor „QuerBeat“ gefiel dem Publikum mit bekannten Songs von Phil Collins und den Bee Gees. („Another Day in Paradise“ und „Too much Heaven“). Mit sehr gefühlvoll vorgetragenen Stücken aus einem vielseitigen Repertoire begeisterte der Männerchor aus Gunzenbach (Landkreis Aschaffenburg). Man hatte fast den Eindruck, die Zuhörer wagten nicht zu atmen. Das Publikum durfte während des Abends eine große Bandbreite des Chorgesangs erfahren und belohnte den Hörgenuss mit frenetischem Applaus. Bei allen Liedvorträgen konnten die Zuhörer einen Eindruck dessen gewinnen, was der Dirigent von den Sängern erwartet. Dennoch kamen in den Grußworten immer wieder seine positiven Charaktereigenschaften, seine Begeisterung sowie sein menschliches Wesen zum Ausdruck.

Die Oberndorfer Sänger stehen seit 18 Jahren unter seinem Dirigat. „In all den Jahren bist Du einer von uns geworden“, so der Vorsitzende Manfred Hohmann, der auf den Werdegang des Dirigenten zurückblickte. Martin Bous wurde 1970 in Gelnhausen-Meerholz geboren. Schon mit sechs Jahren sang er im Kinderchor der Kirchengemeinde Meerholz-Hailer. Nach dem Schulabschluss und der Chemikantenausbildung folgte die Ausbildung zum Chorleiter am Dr. Hoch’schen Konservatorium Frankfurt. Ab 1994 studierte er an der Berufsfachschule für Musik in Bad Königshofen. Das Studium mit den Hauptfächern Gesang und Ensembleleitung schloss er 1995 mit Auszeichnung ab. An der Akademie für Tonkunst in Darmstadt studierte er dann Gesangspädagogik und Chorleitung. Vom Fachverband Deutscher Berufschorleiter (FDB) wurde Bous 2000 zum Chordirektor und 2013 zum Musikdirektor ernannt. Seit 1990 leitet er mehrere Chöre in Hessen und Unterfranken, mit denen er bereits zahlreiche Erfolge bei Wettbewerben auf nationaler und internationaler Ebene erzielte. Seit einigen Jahren gehörte er dem Musikausschuss des Sängerkreises Gelnhausen an.

Aus den Händen des Ehrenvorsitzenden und Geschäftsführers des Sängerkreises Gelnhausen, Klaus Ritter und der Sprecherin der Chorgruppe Spessart, Nadine Awe, erhielt der Jubilar die entsprechende Urkunde und die Ehrennadel. Klaus Ritter hob besonders das Engagement des Jubilars in der Vizechorleiterausbildung hervor. Auch Bürgermeister Rainer Schreiber gratulierte zum Jubiläum und zeigte sich stolz, dass die Kultur in seiner Gemeinde Jossgrund solch einen hohen Stellenwert hat.

Von den Altenmittlauer Chören erhielt Bous einen Speckstein mit der Abbildung einer Fledermaus. Ihre riesengroßen Ohrmuscheln und ein passender Text, vorgetragen von Vereinschef Volker Trageser spielten auf humorvolle Weise auf das außergewöhnlich gute Gehör des Chorleiters an. Den Männerchor Gunzenbach leitet Bous erst seit drei Jahren. Der Vorsitzende Martin Pfeifer betonte, dass er bereits tiefe Spuren in der Chorgeschichte hinterlassen habe und dankte den Gastgebern für die gute Organisation des Abends. Auch der Dirigent zeige sich zufrieden mit der Leistung der Sängerinnen und Sänger und lobte die gute Zusammenarbeit mit den Vereinsvorständen: „Es ist ein Glück, das was ich machen möchte, mit meinen Chören umsetzen zu können“. Gerührt dankte er seiner Familie, seinen Kindern Marcel und Amélie und vor allem seiner Frau Dagmar dafür, dass sie ihm all die Jahre den Rücken frei hielt.

Text und Fotos von Birgit Sinsel

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