2016_07_15 Erfreuliche Bilanz im Bio-Energiedorf Burgjoß

Knapp 49.000 Euro Jahresüberschuss - 6.000 Tonnen weniger Kohlendioxid-Ausstoß in sechs Jahren - Vorstand und Aufsichtsrat einstimmig bestätigt

Gute Nachrichten hatte der Vorstandsvorsitzende Klaus Kleespies während der Generalversammlung der Genossenschaft „Bioenergiedorf Burgjoss“ zu verkünden. In 2015 wurde ein Jahresüberschuss von knapp 49.000 Euro erwirtschaftet.

Die Energiegenossenschaft zählt aktuell 148 Mitglieder. Dem Wärmeversorgungsnetz des Holzhackschnitzelheizkraftwerks sind 153 Abnehmer angeschlossen. Mit der verkauften Wärmemenge von 3,5 Millionen kW (ein Plus von 350.000 kW gegenüber dem Vorjahr) zeigte sich der Vorstand sehr zufrieden. Erzeugt wurden etwa fünf Millionen kW, davon 1,3 Millionen kW mit Hackschnitzeln, 34.000 kW mit Öl und 3,7 Millionen kW mit Bio-Kraft-Einspeisung. Von November 2014 bis heute wurden aus der Bio-Kraft GmbH rund 6,4 Millionen kW eingespeist.

Die Einspeisung funktioniere ohne Störungen, wie der Vorstand betonte. Die Materialkosten waren niedriger als im Vorjahr und lagen bei insgesamt 99.000 Euro. Wartungsarbeiten am Heizkraftwerk wurden 2015 und 2016 selbst durchgeführt. Enorm reduziert habe sich der Wärmeverlust im Heizhaus, informierte Kleespies weiter. 2.800 Euro erwirtschaftete man mit der Dachvermietung der Photovoltaikanlage. Ein weiterer positiver Effekt: Seit der Inbetriebnahme der Holzhackschnitzel-Heizanlage im September 2010 bis Ende 2015 wurden in Burgjoß mehr als zwei Millionen Liter Heizöl eingespart und damit der Kohlendioxid-Ausstoß in dieser Zeit um mehr als 6.000 Tonnen reduziert.

Die Emissionen liegen nach wie vor weit unter den gesetzlich vorgeschriebenen Werten. „Wir schonen damit die Umwelt erheblich“, betonte der Vorsitzende stolz. Bei den festgestellten Wärmeabnahmemengen könne der Wärmepreis unverändert bei 9 Cent pro kW bleiben. Ab Ende 2016 wolle man dann auf die derzeit noch benötigten Kassenkredite verzichten und ab dem nächsten Jahr mehr Rücklagen bilden, wie der Vorstand ankündigte. Ab 2018 sollen Sondertilgungen vorgenommen und die Zinslast minimiert werden. Eine Reduzierung des Wärmepreises oder eine Prämie auf den verbrauchten Preis würde er erst dann vorschlagen, wenn in zwei bis drei Jahren der erste großen Kredit bei der KfW zurückgezahlt sei, stellte Kleespies in Aussicht.

Die anstehenden Neuwahlen verliefen harmonisch unter der Leitung von Thomas Bergler und brachten kaum personelle Veränderungen. Bis auf Paul Müller, der aus zeitlichen Gründen nicht mehr für eine Mitgliedschaft im Aufsichtsrat kandidierte, wurden alle Amtsinhaber einstimmig wieder gewählt. Der Aufsichtsrat besteht aus Rainer Schreiber (Vorsitzender), Horst Eich (stellvertretender Vorsitzender), Georg Walz (Schriftführer) und Peter Hohmann (stellvertretender Schriftführer). Dem Vorstand gehören weiterhin Klaus Kleespies, Georg Bacher, Hans-Jürgen Bachmann, Franz Bien, Frank Müller, Franz Bien, Karl Schreiber, Faxe M. Müller, Thomas Schneider und Hermann Walz an. „Seit fast sechs Jahren läuft die Anlage jetzt problemlos, das ist eine einmalige Sache“, würdigte Ehrenvorstandsmitglied Ludwin Müller das Engagement des jungen Teams.

Text und Foto von Birgit Sinsel