Pfarrerwechsel mit zwei festlichen Gottesdiensten - Paul und Rita Gerhard verabschiedet - Daniel Göller in sein neues Amt eingeführt
Daniel Göller ist der neue Pfarrer der Kirchengemeinde "Sankt Martin Oberndorf" mit den Filialkirchen „Herz Jesu Pfaffenhausen“, „Zum kostbaren Blut Burgjoß“ und der Pfarrkuratie „Sankt Peter Mernes“.
Am 1. August 2017 trat er die Nachfolge von Paul Gerhard an, der mit seiner Schwester, Gemeindereferentin Rita Gerhard zehn Jahre in der Spessartgemeinde wirkte. Die Geschwister standen insgesamt 31 Jahre gemeinsam im kirchlichen Dienst. Weil Rita Gerhard mit 65 Jahren in den verdienten Ruhestand ging, kehrte sie zusammen mit ihrem Bruder in den Heimatort Hünfeld zurück. Der 61-Jährige hat als mitarbeitender Pfarrer in Hofbieber und Schwarzbach (Rhön) eine neue Wirkungsstätte gefunden. Seine Schwester wurde an der Jossatal-Schule als kompetente Religionslehrerin sehr geschätzt. Mit 19 Jahren war sie als älteste von vier Geschwistern nach Mainz gezogen um Theologie zu studieren. Paul Gerhard begann seine Priesterlaufbahn in Dörnigheim mit einer fünfmonatigen Tätigkeit als Diakon. Sein Studium absolvierte er in Fulda mit zwei Außensemestern in Mainz. 1982 wurde er zum Priester geweiht. Danach war er jeweils zwei Jahre als Kaplan in Neuhof bei Fulda und in Wächtersbach tätig. 1986 trat er seine erste Pfarrstelle in der Diasporagemeinde Heringen an der Werra an. Ab 1989 wirkte er zusammen mit seiner Schwester 18 Jahre lang in Tann-Lahrbach (Rhön). 2007 wechselte das Geschwisterpaar in die Spessartgemeinde Jossgrund. Dort schätzten sie besonders den ehrenamtlichen Einsatz der Laien. Mitte Juli 2017 wurden beide in der Sank-Martins-Kirche in einem feierlichen Gottesdienst mit stehenden Ovationen verabschiedet. Günter Birkler, Sprecher des Verwaltungsrats hob die Zuverlässigkeit, die Belastbarkeit und die Überzeugung im Glauben der Geschwister hervor und lobte die harmonische und respektvolle Zusammenarbeit. Den Gottesdienst umrahmten der Gesangverein „Sängerlust“ und der Musikverein Oberndorf mit dem gemeinsam vorgetragenen „Ambrosianischen Lobgesang“.
Noch festlicher und noch besser besucht war der Einführungsgottesdienst für Pfarrer Daniel Göller Anfang August. Zahlreiche Weggefährten begleiteten seinen Wechsel nach Jossgrund, darunter Abordnungen katholischer Studentenverbindungen vom Bodensee, aus Rom und aus Fulda in schmucken Uniformen. Fast 20 Konzelebranten stärkten ihm den Rücken. Für die musikalische Umrahmung sorgten der Chor „Querbeet Jossgrund“ und der Musikverein "Edelweiß Mernes". Dechant Markus Günther vom Dekanat Kinzigtal verlas die Ernennungsurkunde im Auftrag von Bischof Heinz Josef Algermissen und übergab Göller den symbolischen Schlüssel. Mit ihm solle er die Herzen der Menschen aufzuschließen. Göller freute sich über die herzliche Aufnahme an seiner ersten Pfarrstelle. "Sie macht den Abschied leichter", freute sich der 41-Jährige. Nach dem Gottesdienst scharten sich die vielen Gläubigen um die Kirche und feierten das Ereignis mit einem kleinen Gemeindefest. Einige Grußredner gaben dem Geistlichen gute Wünsche mit auf den Weg. Pfarrgemeinde- und Verwaltungsrat hießen Göller mit dem Wappenvogel der Gemeinde Jossgrund, einem individuell gestalteten "Jossi" willkommen. Bürgermeister Rainer Schreiber wünschte eine gute Zusammenarbeit zwischen politischer und kirchlicher Gemeinde und überreichte ein Jossgrunder Kochbuch, das neben regionaltypischen Rezepten auch Anekdoten enthält. Sie sollen dazu beitragen, einen Einblick in die Seelen der Jossgrunder zu gewinnen.
Daniel Göller absolvierte sein Abitur am Domgymnasium in seiner Geburtsstadt Fulda. Nach dem anschließenden Wehrdienst bei der Luftwaffe begann er eine Inspektorenlaufbahn beim Arbeitsamt Fulda. Hierzu zählte ein fünfjähriges Studium in Konstanz mit dem Abschluss als Diplom-Verwaltungswissenschaftler. 2005 trat er in das Fuldaer Priesterseminar ein und studierte Theologie in der Domstadt, in Innsbruck und in Rom. 2012 wurde er zum Diakon geweiht. Nach der Priesterweihe in 2013 wirkte er zwei Jahre als Kaplan in Freigericht-Somborn und in Hasselroth und von 2015 bis 2017 in Bimbach und Großenlüder.
Text und Fotos von Birgit Sinsel
