In Burgjoß startet Serie der Jossgrunder Kirchweihfeste - Kierbaumaufstellen - feierlicher Festgottesdienst im Zelt - buntes Live-Musik-Programm und Kinderunterhaltung

Die Vereinsgemeinschaft und die Kirchengemeinde Burgjoß haben mit nahezu 300 Helfern ein gelungenes Kirchweihfest auf die Beine gestellt.

Für das Traditionsfest, mit dem vielerorts jährlich der Weihetag der Kirche begangen wird, gibt es aufgrund der unterschiedlichen regionalen Dialekte verschiedene Bezeichnungen wie Kerb, Kirb oder Kirmes. Nur im katholischen Jossgrund und in Mernes feiert man Kier. In den einzelnen Ortsteilen stellt sie den Höhepunkt der jährlichen Festivitäten dar.

Als die Kier in Burgjoß wie jedes Jahr den Auftakt der Serie der Jossgrunder Kirchweihfeste bildete, legte der Sommer, der sich seit vielen Wochen von seiner besten Seite gezeigt hatte, eine kurze Pause ein. Auch wenn kein Freibadwetter herrschte, um im Zelt zu feiern, waren die Bedingungen optimal.

Nachdem das Fest mit dem Baumaufstellen und dem Fassbieranstich durch Gemeindeoberhaupt Rainer Schreiber eröffnet war, herrschte drei Tage und drei Nächte lang Ausnahmezustand im Ort. Auch wenn die lauen Sommernächte erst einmal vorüber waren, mit der Band „Vrööni und die Partybären“ ging es am Abend im Festzelt heiß her. Mit Spannung wurde von den Gästen auch das WM-Spiel Deutschland gegen Schweden an der Großleinwand verfolgt.

Der Kiersonntag startete mit dem Festgottesdienst, der zum fünften Mal nicht in der Kirche, sondern im gut gefüllten Zelt stattfand. Die Bühne, auf der man am Vorabend noch ausgelassen getanzt und gefeiert hatte, war am Morgen festlich geschmückt und zum Altarraum umgestaltet worden. Die Heilige Messe zelebrierte der aus Burgjoß stammende Pfarrer Manfred Eich mit drei Konzelebranten an der Seite: Daniel Göller von Sankt Martin Jossgrund und die beiden Pfarrer i. R. Emil Schwertner und Wolfgang Hünnekens. Und das beim derzeit herrschenden Priestermangel. „Man kann’s kaum glauben“, freute sich Pfarrer Eich über die tatkräftige Unterstützung.

Der Kiersonntag fiel genau auf den Gedenktag von Johannes dem Täufer, der die Menschen als Wegbereiter Jesu zur Umkehr mahnte, so wie die Stimme eines Navigationssystems bittet zu wenden, wenn der Fahrer einen falschen Weg eingeschlagen hat. Auch heute sollten Christen Profil zeigen und das Gotteshaus aus Steinen mit lebendigen Steinen füllen, lautete die Botschaft Eichs. Von Pfarrer Göller wurden drei Ministranten, die ihren Dienst am Altar beendeten, verabschiedet und drei neue in ihren Dienst aufgenommen. Einer von ihnen trägt den Namen Apostel. Karl Bacher, der Leiter des Organisationsteams, zeigte sich beeindruckt von der „gewaltigen Kraft an Geistlichkeit“ und von den acht Kierburschen und –mädchen, die als „Engel für Charly“ während des Festes gute Laune verbreiteten.

Der Musikverein Oberndorf sorgte für einen feierlichen Rahmen und unterhielt die Besucher mit flotten Klängen beim anschließenden Frühschoppen. Kaum war der Gottesdienst vorbei, bildete sich an der Essenstheke bereits eine lange Warteschlange.

Kaffee und Kuchen versüßten den Gästen ihren Babbelnachmittag und am Abend gab es Live Musik mit der Burgjosser Band „Music MEN+“. Am Kiermontag gestaltete der Musikverein Burgjoß den Frühschoppen, bevor die „Fischbörner Bube“ am Abend zum Tanz aufspielten. Ein buntes Kinderunterhaltungsprogramm, eine Lounge mit Cocktailbar und ein kleiner Rummelplatz mit verschiedenen Attraktionen rundeten das Fest ab.

Text und Fotos von Birgit Sinsel