6. Vereinskonferenz - Fundraising

Finzanzierungsmodelle für das Ehrenamt standen im Mittelpunkt der 6. Jossgrunder Vereinskonferenz

Wie finden Vereine potenzielle Geldgeber für Projekte? Wie sollen sie signalisieren, weshalb sie Unterstützung benötigen? Welche Werbemittel eignen sich?

Ihm Rahmen der inzwischen 6. Vereinskonferenz hatte die Gemeinde Jossgrund gemeinsam mit dem Bildungspartner Main-Kinzig die Jossgrunder Vereine zu einem Vortrag über Finanzierungsmodelle eingeladen. Die Anzahl der erschienenen Vereinsvertreter war jedoch recht überschaubar.

Bürgermeister Rainer Schreiber konnte als Referentin  Ingeborg Urban-Weber, die für das Fundraising der Heydenmühle verantwortlich ist, begrüßen. Sie gab in ihrem Vortrag einen Überblick über die Möglichkeiten von Fundraising im Ehrenamt. Den Fachbegriff definierte die Expertin als Beschaffung von Mitteln oder Ressourcen, Geldmitteln und Sachspenden, Arbeitsleistung, Dienstleistungen und Know how.

Die Kommunikationsbetriebswirtin, Fundraising- und PR-Beraterin erklärte, was bei der Beschaffung von Geld und anderen Leistungen zu beachten ist und informierte die Zuhörer unter anderem über Zielgruppen, Instrumente und Voraussetzungen für das Fundraising. Wichtig sei, so die Referentin, eine Beziehung zum Spender aufzubauen, im Dialog zu bleiben und den Mut aufzubringen, immer wieder nach Spenden zu fragen mit neuen Gründen oder zu anderen Anlässen.

„Das wichtigste Wort ist ‚Danke‘“, appellierte die Fachfrau, denn häufig erhielten die Spender nicht die verdiente Wertschätzung oder sie erfolge zu spät. Als Instrumente für das Fundraising empfahl sie Infostände bei eigenen oder fremden Veranstaltungen, Crowd-Funding, Anträge bei Stiftungen, möglich sei aber auch das Bitten um Bußgelder. Als potentielle Zielgruppen für Anfragen nach finanzieller Unterstützung nannte sie Privatpersonen, Läden, Wirtschaftsunternehmen, bekannte Persönlichkeiten, Organisationen, Kirchengemeinden, politische Parteien und Zuschussgeber wie etwa Stiftungen. Bei den genutzten Medien wie Flyer, Projektbeschreibungen, Website, Schaukästen, Litfaßsäulen und Plakatstellen sollte man immer das Spendenkonto angeben.

Beim Fundraising stünden aber nicht alleine die finanziellen Mittel im Vordergrund, sondern auch das Bewirken von Veränderungen, verdeutlichte die Expertin.  Wichtig sei, den Bedarf zu kommunizieren, klare Ziele zu setzen und den Spendern gegenüber ehrlich zu sein und sie auch über Probleme und Erfolge zu informieren. Voraussetzung für Fundraising, so Urban-Weber, sei die Gemeinnützigkeit des Vereins, ein zuverlässiges Buchhaltungs- und Verwaltungsystem und personelle Power.

Text und Fotos von Birgit Sinsel

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