Familienzentrum Unterm Regenbogen

Altes Schwesternhaus erstrahlt in neuem Glanz - Bauprojekt im Rahmen der Dorferneuerung abgeschlossen - als neues Kinder- und Familienzentrum feierlich eingeweiht

Modern und freundlich erstrahlt das renovierte ehemalige Schwesternhaus in der Orber Gasse von Oberndorf.

Das neue „Kinder- und Familienzentrum - Unterm Regenbogen“ ist mit einem sehr gut besuchten Fest am 24. August 2019 eingeweiht worden. Zahlreiche Gäste nutzten den „Tag der offenen Tür“ um die Räume zu besichtigen.

Bürgermeister Rainer Schreiber begrüßte zum offiziellen Festakt auch zwei ehemalige „Bewohnerinnen“ vom Haus der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul aus Fulda. In den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts sei das Schwesternhaus auch ein Leuchtturm gewesen, erinnerte der heutige „Hausvater“. Lange Zeit betreuten Vinzentinerinnen in dem geschichtsträchtigen Gebäude Kinder und kümmerten sich um alte und kranke Menschen.

Die Umgestaltung zum Familienzentrum war durch die Dorferneuerung möglich geworden. Anfang März 2018 hatte die Kindertagesstätte in der Alte Schule für die Zeit des Umbaus ein Ausweichquartier gefunden. Die Umbauarbeiten waren Ende März 2019 so weit fortgeschritten, dass die kleinen „Mäuse“ und „Bären“ in ihr ursprüngliches Domizil zurückkehren konnten. Auch die Seniorenbegegnungsstätte „Gute Stube“ und die katholische öffentliche Bücherei (KÖB) haben dort eine neue Heimat gefunden. Ein Kurs für den Umgang mit Tablet und Smartphone im Rahmen der Jossgrunder Ferienspiele hatte die Generationen bereits zusammengebracht.

Der Rathauschef dankte dem Architekten, den ausführenden Firmen, dem Bauhof der Gemeinde Jossgrund und der Leader-Fördergruppe. Besonderer Dank galt den Gemeindegremien für ihren Mut sowie den Kindern, Eltern und dem Kita-Team für ihr Verständnis während der Umbauphase. Schreiber würdigte Simona Imkeller, Regina Kleinfeller, Julia Knopp, Sabine Weismantel, Diana Imkeller und Katja Röder, die sich in besonderer Weise eingesetzt hatten.

Das „Zentrum für die Menschen“ – so bezeichnete er das Haus, sei eine Anlaufstelle für alle, die Probleme haben, die Unterstützung brauchen, für Kinder, junge und alte Menschen, für die zwischendrin und für Familien, aber auch für Alleinstehende und Paare.

Der Umbau schlug mit 1,4 Millionen Euro zu Buche. Eine normale Sanierung, ob Standard oder aufwändig, hätte weit weniger Geld gekostet. „Wir haben hier aber ein Konzept hineingebracht“, verdeutlichte der Rathauschef. Mit 700 000 Euro wurde das Projekt bezuschusst, unter anderem durch Mittel aus dem Kommunalen Investitionsprogramm des Landes Hessen und Zuschüsse des Main-Kinzig-Kreises. Landrat Thorsten Stolz, der einen Scheck in Höhe von 100.000 Euro überbrachte, gratulierte im Namen des Landkreises und beglückwünschte die Gemeinde Jossgrund für das, was sie auf die Beine gestellt hat. „Mut, Weitsicht und Gemeinsinn gilt es in den Mittelpunkt zu stellen“, betonte Stolz. Es sei mutig gewesen, so viel Geld in die Hand zu nehmen. Jossgrund habe es geschafft die Entwicklung der rückläufigen Bevölkerungszahlen zu stoppen. In den letzten Jahren verzeichne die Gemeinde mehr Zuzug als Wegzug. Das sei auch ein Verdienst  der Menschen vor Ort, die man durch solche Projekte halte. So schaffe man Treffpunkte, an denen alle Generationen zusammenkommen.

Daniel Göller, Oberhaupt der örtlichen Pfarrgemeinde, überbrachte dem Bürgermeister ein Kreuz für das neue Haus, das er nach einer kleinen Andacht segnete. Nach dem offiziellen Festakt durchtrennte der Bürgermeister mit dem Landrat das bunte Regenbogenband am neu gestalteten Eingang des Hauses.

Die Kita-Kinder, der Schulchor der Jossatal-Schule, das Jugendorchester des Musikvereins Oberndorf und die Kindertanzgruppen der Fidelen Jossataler umrahmten das bunte Programm und der Narrenclub kümmerte sich um die Technik.

Text und Fotos von Birgit Sinsel

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