Himmlisches Vergnügen im höllisch heißen Bürgersaal

Abwechslungsreicher Kfd-Frauenfasching mit brillant gespielten Sketchen, Musik, Gesang und anspruchsvollen Tänzen -  begeistertes Publikum

Halleluja, was für eine grandiose Damensitzung! Dass ein tolles Programm geboten wird, haben die vielen Frauen aus Oberndorf und Umgebung offenbar geahnt, denn im Vorverkauf waren die Tickets restlos ausverkauft.

Unter dem Motto „Im Himmel ist die Hölle los“ präsentierte die katholische Frauengemeinschaft (kfd) Oberndorf im Bügerhaus Jossgrund einen kurzweiligen Abend, charmant und schlagfertig moderiert von Andrea Küber, Renate Bien und Maria Solbach. Vier Stunden lang bereiteten die Mitwirkenden dem Publikum himmlisches Vergnügen im höllisch heißen Bürgerhaussaal. Passend zum Motto hatten sich auch viele Zuschauerinnen als Teufel, Engel, Wolken und andere phantasievolle Gestalten aus dem Paradies und der Unterwelt kostümiert.

Ein Teil der aktiven kfd-Damen eröffnete das Programm mit einem Engeltanz und wurde von wilden Teufelinnen auf dem „Highway to Hell“ kräftig durcheinandergewirbelt. Liebesgötten „Amoria“ (Katja Röder) schoss wortspitze Liebespfeile ab und erntete Bravorufe für ihren selbst geschriebenen Text. Eigenhändig verfasst hatten auch "Die Dolle" (Andrea Küber, Lydia Röder, Rosel Bien, Dani Jeckel, Susanne Sachs, Sabine Desch) ihren niveauvollen Beitrag. "Behütet" unter regenbogenfarbenem Heiligenschein hielt das Vokalensemble mit Akkordeonbegleitung von Monika Bien der Bevölkerung mit spritzig-frechen Liedtexten den Spiegel vor. Doch bei den süßen und herzhaften Gaumenfreuden aus der heimischen Bäckerei und der Fleischerei wurden selbst die strengsten "Umweltsündenrächerinnen" schwach.

Göttlich anzusehen waren die Auftritte der Tanzgarden des Narrenclubs Oberndorf (Leitung Jenny Desch, Amelie Walz) und der verschiedenen Gruppen der Pure Energy (Leitung: Verena Fuß, Daniela Kleespies-Gemming, Christina Röder, Jenny Desch, Lea Küber). Anmutig, ausdrucksstark, temperamentvoll und mit Synchronität und Akrobatik präsentierten die Tänzerinnen und Tänzer die anspruchsvollen Choreografien. Mit fetziger Guggemusik verbreiteten die Frauen des Musikvereins Oberndorf unter der Leitung von Melanie Leisgang vor der Pause und am Ende der Sitzung tolle Partystimmung im Saal.

Vor den komödiantischen Beiträgen warnte das Begrüßungskomitee: „Ihr müsst höllisch aufpassen, dass ihr euch nicht totlacht“. Das hätte beinahe passieren können beim Sketch „Stau am Himmelstor“. „Petra“ (Dr. Monika Fingerhut), die Hüterin desselben prüfte mit strengen Blicken die Eintrittskarten der Frauen, die auf der Himmelsleiter Schlange standen. Im irdischen Leben hatten sie eifrig Bonuspunkte gesammelt: beim Singen im Kirchenchor (Klara Röder und Klara Schreiber), beim Suppenkochen fürs Fastenessen (Gerlinde Röder) und beim Vorlesen schwieriger Bibelwörter (Conny Haberkorn). Einige erhofften sich Einlass als Kurzurlauberin ohne Reiserücktrittsversicherung (Hilde Röder), als zertifizierte Mopspädagogin (Christine Frey), als Friedhofsmediatorin (Maria Solbach) oder sie waren bei Prozessionen immer dicke dabei (Gitty Köhler).  Bei einem brillant gespielten Kaffeekränzchen strapazierten Monika Fingerhut und Christine Frey erneut die Lachmuskeln der Gäste.

Von Pfarrer Daniel Göller und seinem Team (Steffi Sachs, Gisela Döppner und Simone Schuba) bekam das Publikum humorvolle Einblicke in den Pfarrhausalltag. Das Gespräch eines Paares (Kata Röder und Verena Kleespies) mit der Eheberaterin (Alexandra Imkeller) erwies sich als wortreiche Verwechslungskomödie. Die Mitwirkenden freuten sich über die Beifallsstürme und gewährten gerne die Zugaben, die das begeisterte Publikum immer wieder forderte.

Text und Fotos von Birgit Sinsel

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