Karnevalisten trotzen Wind und Regen

Zwei Faschingsumzüge in Jossgrund - bunte Farbenpracht unter grauem Himmel - jamaikanische Bobfahrer, Sektflaschen und Popcorntüten

Wie jedes Jahr schlängelten sich zwei Faschingszüge durch die Spessartgemeinde Jossgrund. Am Sonntag hatte die Vereinsgemeinschaft Pfaffenhausen das Zepter in der Hand und am Rosenmontag setzte sich das Spektakel in Burgjoß fort.

Die Pfaffenhäuser hatte eindeutig mehr Glück mit dem Wetter. Der Himmel war zwar grau, umso bunter zeigte sich das närrische Volk mit 15 Fußgruppen und einem Motivwagen. Viele Einheimische und Gäste aus den umliegenden Ortschaften strömten herbei und sicherten sich einen geeigneten Platz an den Straßenrändern.

Angeführt wurde der närrische Lindwurm von den „Spessartwichteln“ vom Kindergarten, die als Cowboys und Indianer eine kleine Choreografie einstudiert hatten. Tänzerisch begeisterten auch die Gardemädchen der „Fidelen Jossataler“ und des Narrenclubs Oberndorf.

Die Damen der katholischen Frauengemeinschaft (kfd), phantasievoll kostümiert als schäumende Sektflaschen, ließen die Korken knallen und stießen mit den Schaulustigen auf ihr 60-jähriges Gründungsjubiläum an. Unter ihnen ein „Piccolöchen“ verteilte großzügig Süßigkeiten an die kleinen Zuschauer. Vertreten war auch Pfarrer Daniel Göller in Mopsgestalt und sein rabenschwarzer Pfarrhaushund Hugo mit Flügeln, verkleidet als Mopsfledermaus. Hintendrein thematisierte eine Gruppe mit Handwägelchen die „wunderbare Mopsvermehrung“ mit Hugo auf der Kirchturmspitze.

Die Freiwillige Feuerwehr machte als die berühmte jamaikanische Bobmannschaft eine rasante Fahrt durchs Dorf. Eine bunte Farbenpracht boten auch private Gruppen, als Schmetterlinge, deren Flügel sich gegen den Wind aufbäumten, als blau-grüne Pfaue oder als tanzende Popcornschachteln. Eine Truppe junger Zugteilnehmer hatte sichtlich Spaß beim Schießen mit der Popcorn-Kanone. Die Kegelgruppe thematisierte humorvoll das baldige Weichen der Kegelbahn für den Bau des geplanten Seniorenpflegheims in der Dorfmitte. Die Mannschaft des Sportvereins feierte kräftig Kier mit allem was dazugehört.

Verstärkung gab es von der Gruppe „Cordula grün“ aus dem benachbarten Flörsbachtal und von den Musikvereinen Oberndorf, Burgjoß und Höchst, die für den richtigen Takt sorgten. Am Abend herrschte noch lange närrisches Treiben im beheizten Zelt auf dem künftigen neuen Dorfplatz.

Während am nächsten Tag einige Rosenmontagszüge in der Umgebung wegen des Sturmtiefs „Bennet“ abgesagt wurden, fand der Zug im sturmerprobten Burgjoß statt. Gruppen, die am Vortag in Pfaffenhausen mitgewirkt haben, waren erneut vertreten: Die Musikvereine Burgjoß und Oberndorf, der NCO mit Spötter- und Teeniegarde, der Pfarrer mit Mopsfledermaus und seinem Gefolge mit der von „Hugo“ bewachten „Domspitze“, der Sportverein Pfaffenhausen sowie „Cordula Grün“ und eine weiteren Gruppe aus Flörsbachtal.

Die Eisnarren aus Aura, Fellen und Burgjoß präsentierten sich in tollen Kostümen. Zudem wurden die „Bürcher“ von Mitwirkenden aus den Nachbargemeinden Mernes und Rengersbrunn unterstützt. Als der Zug sich in der Georg-Hartmann-Straße in Bewegung setzte und am Schafhof und an der Burg vorbeischlängelte, blieb es zum Glück trocken. Als sich das närrische Volk auf den Weg machte und auch als es zur großen Rosenmontagssause im beheizten Zelt an der Jossa eintraf, goss es in Strömen.

Text und Fotos von Birgit Sinsel

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