"West Side Story" der heutigen Zeit

30 junge Instrumentalisten präsentieren Konzert mit ernstem und sozialkritischem Hintergrund - Erinnerung an Leonard Bernstein - begeisterte Zuhörer

„Mensch ist Mensch?“ lautete das Motto des niveauvollen und berührenden Konzerts, welches das Jugendorchester des Musikvereins Oberndorf unter der Leitung von Jens Weismantel im Bürgerhaus Jossgrund präsentierte.

Die mehr als 30 jungen Instrumentalisten erinnerten dabei an Leonard Bernstein, der in erster Linie durch sein Musical „West Side Story“ berühmt wurde. Ende August 2018 wäre er 100 Jahre alt geworden.

Ein Tuba-Quartett eröffnete den musikalischen Reigen mit Stücken aus den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts aus der Feder von George Gershwin, dessen Volksoper „Porgy and Bess“ zum Vorbild für Bernsteins berühmtes Musical geworden ist. Es spielt in den 50er Jahren in New York und erinnert an Shakespeares Liebestragödie „Romeo und Julia“. Dem MVO-Jugendorchester gelang es, die Handlung der Geschichte glaubwürdig in die heutige Zeit zu übertragen. Auch ein Klarinetten-Ensemble bereicherte das Konzert durch virtuoses Spiel mit den Werken "Looney Tunes" von Carl W. Stalling und "Highlights from Up" von Michael Giacchiono.

Die beiden Jungmusikerinnen Nina Sachs und Johanna Birkler moderierten das Programm und untermalten mit „Tagebucheinträgen von Maria und Tim“ auf gefühlvolle Art die Werke „Simmertime“, „America“ und „Maria“. Das junge Liebespaar trauerte in der fiktiven Geschichte um eine Liebe, die aufgrund unterschiedlicher Nationalitäten keine Zukunft hat.

Die Zuhörer dankten den Hörgenuss mit frenetischem Applaus. Als Zugabe präsentierte das Jugendorchester noch einmal das Stück „Somewhere“ von Leonard Bernstein, das auf berührende Weise den Traum von einer besseren Zukunft thematisiert. Sophia Bien, Jugendleiterin des Musikvereins, freute sich über die große Resonanz und bedankte sich am Ende bei den Mitwirkenden und allen Helfern sowie beim Dirigenten. Dieser zeigte sich ebenfalls sehr zufrieden, besonders darüber, dass sich das Jugendorchester für das ernste und sozialkritische Thema entschieden hatte. Kultur habe auch immer die Aufgabe, zum Nachdenken anzuregen, betonte er.

Text und Fotos von Birgit Sinsel

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