Warum ist die Katze so dick?

Unterhaltsame Kabarettlesung mit Susanne Hasenstab und Emil Emaille an der Kleinkustbühne "Die Fabrik" in Oberndorf

Die Aschaffenburger Autorin und Kolumnistin Susanne Hasenstab und ihr Bühnenpartner Emil Emaille gastierten nach zweieinhalb Jahren nach dem Stück „Morgen ist gelber Sack“ zum wiederholten Male auf Einladung der Theatergruppe „Inkognito“ in Jossgrund. Dieses Mal mit dem neuen Programm „Warum ist die Katze so dick?“

Das unterhaltsame Gastspiel begeisterte erneut im gut gefüllten Zuschauerraum mit Minidramen über den Wahnsinn des alltäglichen Gebabbels, wirkungsvoll vorgetragen im südhessischen Dialekt. Das Publikum erhielt Einblicke in die geheimsten Begierden dreier Seniorinnen, die sich über ihr unheimliches Verlangen austauschten und hörte lustige Bettgeschichten. Eine Dame beschwerte sich über den Baum, der ihr die Aussicht auf die gegenüberliegende Arztpraxis versperrt, andere Geschichten handelten von Fleischwurst für Milupa und Limes und vom geheimnisvollen Bürstenmann.

Die Alltagsgeschichten in der kabarettistischen Lesung hatten hohen Wiedererkennungswert und sorgten für Lachtränen bei den Zuschauern. Die amüsierten sich prächtig über den Ehemann, der auf dem Handwerkermarkt richtig was erlebt hat und seine Gattin mit einem Monolog über die Vorzüge und Tücken diverser Automarken malträtiert.

Nach der Pause im zweiten Teil ging das Künstlerduo dem Titel des Programms auf den Grund: Das bewegungsfaule Haustier ist zu dick, obwohl es nur kalorienreduziertes Lightfutter für Indoorkatzen bekommt, sonst nichts, höchstens ein paar Katzensticks, wenn es brav ist. „Sie liegt halt nur rum“.

Als Susanne Hasenstab den Dialog der beiden Frauen „Ursel und Notburga beim Frisör unter der Trockenhaube“ ankündigte, sorgte dies für große Erheiterung im Saal. Was das Künstlerduo überraschte. Schließlich konnten die beiden nicht wissen, dass zwei Freundinnen aus dem Ort, die sich zufällig auch im Publikum befanden, wirklich so heißen. Die Zuschauer spendeten zwischendurch viel Beifall und honorierten den kurzweiligen Abend mit einem anhaltenden Schlussapplaus. Nach dem Programm nutzten manche Besucher die Gelegenheit zum Erwerb einer CD oder des neuen Romans der Autorin.

Text und Foto von Birgit Sinsel

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