2017_06_09 Schnelle Hilfe bei Herzstillstand

Defibrillatoren an allen vier Dorfgemeinschaftshäusern installiert - Demonstration des Gerätes beim Jubiläumfest der DRK-Ortsgruppe am 2. Juli

In Deutschland sterben jährlich mehr als 100.000 Menschen an einem plötzlichen Herzstillstand. Mit einem Defibrillator können Ersthelfer lebensrettende Maßnahmen einleiten. Auf Initiative der DRK-Ortsgruppe Mernes/Jossgrund wurden jetzt an allen vier Dorfgemeinschaftshäusern der Gemeinde Jossgrund solche Defibrillatoren installiert.

Sie sind für jedermann zugänglich und befinden sich an zentralen Orten: in Oberndorf am Rat- und Bürgerhaus, in Pfaffenhausen an der Dorfscheune, in Lettgenbrunn am Feuerwehrhaus und in Burgjoß am Dorfgemeinschaftshaus. „An einem Ort, wo viele Menschen zusammenkommen, ist es wichtig, dass man in der Nähe so etwas hat“, macht Theresia Kleespies, die ehemalige Leiterin der DRK-Ortsgruppe deutlich. Das auffallende Kunststoffgehäuse schützt das Gerät vor Witterungseinflüssen. Die technischen Voraussetzungen für die Anbringung der Defibrillatoren hat Bernd Kleespies von der Gemeindeverwaltung geschaffen. Sollte eines der Geräte zum Einsatz kommen, erhält er automatisch am Arbeitsplatz eine Meldung.

Vorrang habe jedoch immer erst das Absetzen der Notrufnummer 112 sowie die Herzdruckmassage, ergänzt die neue Bereitschaftsleiterin Antonia Kistner. Ein weiterer Ersthelfer könne sich von der betroffenen Person entfernen, um den Defibrillator zur Unterstützung an die Einsatzstelle zu holen. Das Gerät könne jedermann bedienen. Man könne nichts falsch machen, denn was im Ernstfall zu tun ist, werde durch das Gerät angesagt. Demonstriert wird seine Funktionsweise am Sonntag, 2. Juli 2017 am Festplatz in der Austraße in Pfaffenhausen, wenn die DRK-Ortsgruppe dort ihr 50-jähriges Bestehen feiert. Den Grundstock für die Anschaffung legte der Quickstockverein mit einer Spende in Höhe von 500 Euro vor einigen Jahren bei einem Helferfest. Eine weitere Spende kam aus dem Erlös des Dorfjubiläums 950 Jahre Pfaffenhausen. Nach einem Spendenaufruf beteiligten sich örtliche Unternehmen und Privatpersonen. Der Restbetrag wurde durch die DRK-Kreisverwaltung finanziert. So konnte der erste Defibrillator für Pfaffenhausen beschafft werden. Er wurde in der Dorfscheune untergebracht, in dem kleinen Raum, in dem sich der Geldautomat der VR-Bank befand. Zugang hatten nur die Voraushelfer. Laien hätten sich im Notfall im Lebensmittelgeschäft oder in den benachbarten Gasthäusern den Schüssel besorgen müssen, um in den Raum zu kommen. Inzwischen sind alle vier Ortsteile mit der neueren Generation der Geräte ausgestattet. In Pfaffenhausen zieht der Defi während der Kirchweih zum Festplatz in die Austraße, weil sich dann vermutlich dort mehr Menschen aufhalten als in der Dorfmitte.

Text und Fotos von Birgit Sinsel

Hier der Link für die Standorte der Defibrillatoren

Bildergalerie: 

Archiv: