Ausstellungseröffnung Exponat „Flechtwand aus der Bronzezeit“

Pressemitteilung 03c/2018

Frankfurt/Main, 19. Januar 2018

Die „Hessische Energiespar-Aktion“ informiert: Ausstellungseröffnung Exponat „Flechtwand aus der Bronzezeit“ im Rathaus der Gemeinde Jossgrund – Kostenlose „Bürgersprechstunden Energie“ am 29. März

Die „Hessische Energiespar-Aktion“ zeigt im Rathaus der Gemeinde Jossgrund, Martinusstraße 2, 63637 Jossgrund noch bis zum 23. März 2018 das Exponat „Flechtwand aus der Bronzezeit“ und informiert mit der Ausstellung „Fassadendämmung“ über Möglichkeiten der nachträglichen Fassadendämmung im Gebäudebestand. Umfangreiches kostenloses Infomaterial ist vor Ort erhältlich.

Die „Hessische Energiespar-Aktion“ bietet außerdem kostenlose Bürgersprechstunden „Energie“ im Rathaus Gemeinde Jossgrund an. Im Fokus der Beratung stehen Möglichkeiten der Gebäudemodernisierung. Dieses Angebot gibt den Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, sich ausführlich und individuell in einem Beratungsgespräch zu verschiedenen Themenbereichen der Energieeinsparung wie Heiztechnik, Wärmedämmung, Warmwasserbereitung, Schimmelbildung in Wohngebäuden, Fördermöglichkeiten, Wirtschaftlichkeit beraten zu lasen. Kostenloses Informationsmaterial liegt in den Gemeindeverwaltungen aus.

Der nächste Energieberatungstermin in den Räumlichkeiten der Gemeindeverwaltung, Martinusstraße 2, 63637 Jossgrund findet am 29. März 2018 statt.

Termine können jeweils für 14 Uhr, 15 Uhr, 16 Uhr oder 17 Uhr vereinbart werden. Die Beratungsdauer beträgt pro Termin eine Stunde.

Die Energieberatung führt der HESA-Regionalpartner und Energieberater Marco Lachmann durch. Um Wartezeiten zu vermeiden, ist eine Anmeldung unbedingt erforderlich. Die Anrufer werden gebeten, das Beratungsthema grob zu beschreiben, um eine individuelle Betreuung zu ermöglichen. Die Ratsuchenden können sich unter der Telefonnummer Tel. 06059/9026-15 bei Frau Regina Kleinfeller (regina.kleinfeller [at] jossgrund.de) anmelden.

Im hessischen Langenselbold hat die Kreisarchäologie Main-Kinzig mit ehrenamtlichen Mitarbeitern unlängst eine abgebrannte Siedlung ausgegraben. Sie datiert aus der Bronzezeit vor 3.400 Jahren. Der Befund war konserviert durch Spuren im hartgebrannten Lehm, mit dem das Flechtwerk beworfen war. Die Wände der Hütten bestanden aus zwei mit Abstand voneinander aufgesetzten Flechtwänden und dazwischen hatte man trockenes Gras eingestopft, wie dick ist nicht bekannt. Das Gras war verbrannt, die Abdrücke der Halme im hartgebrannten Lehmbewurf brachten die Ausgräber auf die Spur der Energiesparwand aus der Bronzezeit. Das Schadfeuer, das die Siedlung vernichtete, erhielt den Lehmbewurf bis heute. Ein Glücksfall für die hessischen Archäologen, denn nun konnten sie eine genauere Vorstellung darüber gewinnen, wie man vor 3.400 Jahren gelebt hat. Es ist äußerst plausibel, dass die Wände damals schon gut dämmten: In unserem Klima hätte über lange Zeiten im Winter in den Hütten sonst Frost geherrscht. Mit einer zehn Zentimeter dicken Grasfüllung ist der Wärmeschutz verblüffend gut. Der U-Wert liegt zwischen 0,5 und 1,0 W/(m²K), je nachdem, wie fest das Gras eingestopft wurde und ob es feine oder grobe Grashalme waren. Diese Qualität wurde erst 1995 mit der damaligen Wärmeschutzverordnung wieder erreicht.

Der Fortschritt führt uns also manchmal nur wieder zu Bewährtem aus der Vergangenheit zurück. In den Jahrtausenden dazwischen wurde der Wärmeschutz der Wände wieder schlechter. Vier- bis sechsmal schlechter bei der Fachwerkwand, die Vollziegelwand war immer noch dreimal schlechter als die bronzezeitliche Energiesparwand. Diese zeigt: Bauen mit der Natur und nicht gegen sie, führt in unserem Klima zu einem guten Wärmeschutz aller Bauteile. Die bronzezeitlichen Menschen werden im Rahmen ihrer Möglichkeiten so gebaut haben, wie es Ihnen guttat. Wenn man in der Bronzezeit schon bei Grasdämmstoff angelangt war, wie viel mehr können wir heute tun: Unsere Dämmstoffe sind haltbarer und dämmen besser, wir besitzen dauerhaftere Techniken und gute Werkzeuge aus Eisen und Stahl, überall in Hessen gibt es die ausführenden Planer und Handwerker, der „Förderkompass Hessen“ unterrichtet über aktuelle Förderangebote unter www.energieland,hessen.de. Und wer mit Gras dämmen will, der findet nach 3.400 Jahren auch wieder Hersteller von Grasdämmstoff, industriell aufbereitet, versteht sich. Ausführliche Informationen (u.a. ein Foto der Energiesparwand aus der Bronzezeit, einen Fachartikel sowie die U-Wertberechnung für die Wand) bietet die HESA-Homepage unter www.energiesparaktion.de

„Die Fassade verliert unter allen Bauteilen eines Hauses die meiste Energie im Winter. Die hohen Wärmeverluste sind die eine Seite der Medaille. Die andere sind recht kühle Wandinnenoberflächen ungedämmter Wände im Winter, die zu Feuchte- und Schimmelschäden führen. Umgekehrt können 15 bis 25 Prozent Energieeinsparung durch die Dämmung der Fassade erzielt werden“, sagt Klaus Fey von der „Hessischen Energiespar-Aktion“ anlässlich der Ausstellungseröffnung

Für die Dämmung der Außenwand zeigt die Ausstellung vier verschiedene Systeme:

Wärmedämmverbundsystem, Vorgehängte Fassade, Kerndämmung, Innendämmung.

Berechnungsgrundlage für anstehende Sanierungsmaßnahmen am eigenen Gebäude ist der "Energiepass Hessen", ein Beratungsinstrument der Hessischen Landesregierung, der die Schwachstellen eines Hauses aufzeigt, Einsparpotenziale ermittelt und Handlungsmöglichkeiten vorschlägt. Er wird zum reduzierten Preis von 37,50 € angeboten. Der Fragebogen steht als Download unter www.energiesparaktion.de zur Verfügung und ist auch vor Ort erhältlich.

Die „Hessische Energiespar-Aktion“ ist ein Projekt der Hessischen LandesEnergieAgentur (LEA).

Bildergalerie: 

Archiv: