Bezirkslandfrauen zu Gast in Jossgrund

Burgjoß als Ziel des Wandertages - Holzhackschnitzelheizkraftwerk besucht - geführte Wanderung - Einkehr im Schafhof-Café

Ausgerechnet, als der heiße Sommer eine Pause machte, besuchten mehr als hundert Landfrauen aus dem Bezirk Gelnhausen im Rahmen ihres Wandertages Burgjoß.

Wegen der hohen Teilnehmerzahl wurden mehrere Gruppen gebildet. Im Programm standen eine Wanderung auf der Spessartfährte „Jossgrund-Runde“ mit Natur- und Landschaftsführer Winfried Imkeller, ein Rundgang durch das Holzhackschnitzelheizkraftwerk mit Karl Schreiber vom Vorstand der Genossenschaft Bioenergiedorf Burgjoß sowie eine Einkehr im Schafhof-Café.

Bezirksvorsitzende Brigitte Trageser begrüßte die Landfrauen, die trotz Regens zahlreich erschienen waren und überreichte Imkeller ein Dankeschön für die geführte Wanderung. Sie erinnerte an 100 Jahre Frauenwahlrecht und lud die Anwesenden zu einer Filmvorführung zu diesem Thema im Oktober nach Gelnhausen ein.

Rainer Schreiber, Jossgrunds Bürgermeister, empfing die Gäste und berichtete über eine erfreuliche Trendwende bei der Jossgrunder Bevölkerung. „Ich bin überzeugt davon, dass es die Landfrauen in 20 bis 30 Jahren noch gibt“, zeigte er sich optimistisch. Die Landfrauen erhielten auch einen Einblick in die Geschichte des Schafhofs, der 1787 erbaut wurde. Zwischen den beiden Weltkriegen diente er als Sommersitz des Frankfurter Unternehmers Georg Hartmann, der einzige Ehrenbürger von Burgjoß. Schreiber teilte den interessierten Besucherinnen mit, wie es gelungen war, das Anwesen, das dem Verfall preisgegeben war, einer neuen Nutzung zuzuführen. Heute beherbergt das historische Gebäude drei Behörden, ein schmuckes Café und eine Sprachschule. Zudem erreicht man durch die große Mitteltür das im Jahr 2015 eröffnete „Schaufenster Spessart“, in dem Besucher Tipps zu Freizeitaktivitäten erhalten und sich über die Region informieren und regionale Produkte erwerben können.

Fritz Dänner, Geschäftsführer des Zweckverbands Naturpark Hessischer Spessart, der seinen Sitz im Schafhof hat, informierte die Landfrauen über die Aufgaben der staatlichen Stellen. Der Naturpark schaffe Naherholungsangebote in der Region und kooperiere sehr gut mit der Politik. Zudem beherbergt der Schafhof den Verband „Spessart regional“, der EU-Förderprogramme an Land zieht. „Ohne diese Fördermittel wäre der Spessartbogen nicht entwickelt worden“, stellte Dänner klar. Ferner gehört der Landschaftspflegeverband zu den drei Institutionen im Schafhof. Er betreut Ausgleichsmaßnahmen und hilft Gemeinden, Vereinen und Einzelpersonen dabei, Ökopunkte zu erwerben. Sein Wunsch sei, im Schafhof einen touristischen Infopunkt für die gesamte Region zu schaffen, sagte der Naturpark-Geschäftsführer.

Bei einem abschließenden Kaffeeplausch bot sich für die Teilnehmerinnen die Gelegenheit zum gemeinsamen Austausch.

Text und Fotos von Birgit Sinsel

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