Höhepunkt der Feierlichkeiten am Kiersonntag

90-jähriges Bestehen der Feuerwehr Oberndorf im MIttelpunkt des Kirchweihfestes - alte Traditionen zelebriert von jungen Menschen - Musikprogramm - Festzug 

Die Oberndorfer Kier beendete den Reigen der Kirchweihfeste in Jossgrund. Sie begann mit dem traditionellen Aufstellen des Kierbaums vor zahlreichen Zuschauern.

Das Spektakel musste allerdings ohne das Lösen der Halteseile erfolgen, denn ein starker Windstoß sorgte für Gefahrenpotential. Am Abend machten sich die 30 Kierburschen frisch herausgeputzt in einheitlichen Polo-Shirts und mit ihren selbst gemachten Bommeln unter dem Geleit des Musikvereins auf den Weg zum Zöllersberg, um dort die Kiermutter Lea abzuholen. Standesgemäß waren sie und ihre Eltern im Frühjahr gefragt worden, ob sie das Amt annimmt. Ihre zehn Vorgängerinnen waren schon am Kiersamstagnachmittag bei ihr, um mit ihr die Kiersträuße mit bunten Bändern zu schmücken. Bis zum Eintreffen der Kierburschen hatten sich viele Schaulustige vor dem Haus eingefunden, um die feierliche Zeremonie nicht zu versäumen. Kiervater Max betrat das Haus, um Lea in Empfang zu nehmen.

Als das strahlende Paar sich endlich der wartenden Zuschauermenge zeigte, wurde es lautstark bejubelt. Nach der Melodie „‘si Kier im Land im schönen Jossatal“ tanzten die beiden den Kierwalzer. Gut gelaunt marschierte der Kierzug dann in Richtung Festzelt, wo die Partyband „Ohlala“ aus München bis spät in die Nacht für Stimmung sorgte. Der Kiersonntag begann mit dem Festgottesdienst, den die beiden Pfarrer Klaus Desch und Daniel Göller gemeinsam zelebrierten. Wie in den Nachbarorten wurden auch in Oberndorf Messdiener verabschiedet beziehungsweise in ihren Dienst am Altar aufgenommen. Der Musikverein Burgjoß gestaltete den Gottesdienst musikalisch, geleitete die Festgemeinde nach dem Friedhofsgang und dem Ständchen am Pfarrhaus zum Festzelt, um dort den Frühschoppen zu umrahmen.

Den Höhepunkt des dreitägigen Festes bildete anlässlich des 90-jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr der Festzug am Sonntagnachmittag durch das Dorf. Zur Feier des Tages hatten die Einwohner die Jossgrund-Fahnen gehisst und vor den Häusern hatte es sich die Anwohner an schattigen Plätzchen gemütlich gemacht, um die vorbeiziehenden Gruppen und Vereine zu bestaunen. Aus Jossgrund und Umgebung beteiligten sich zahlreiche Feuerwehrvereine mit ihren prachtvollen Fahnen.

Die Feuerwehr Oberndorf marschierte mit Bürgermeister Rainer Schreiber hinter dem historischen Löschwagen. Danach folgten die Patenwehr Mernes, die Jugendfeuerwehr Jossgrund und die Feuerwehr Pfaffenhausen, die mit dem Strahlrohr des über hundert Jahre alten Löschwagens bei den Zuschauern hin und wieder für eine willkommene „Erfrischung“ sorgte. Einen Riesenspaß an dem Schabernack hatten auch die „Spötter“ vom Oberndorfer Narrenclub. Weiterhin beteiligten sich die Ortsteilwehren Burgjoß und Lettgenbrunn, sowie die Feuerwehren Deutelbach, Marjoß, Ulmbach, Flörsbach, Gründau, Leisenwald und Wittgenborn. Die Oberndorfer Kierburschen, angeführt vom Kierpärchen, waren ebenfalls mit von der Partie. Die katholische Frauengemeinschaft (kfd) hatte die Kostüme vom Weiberfasching hervorgeholt, ebenso die Tanzgruppen der „Pure Energy“, die einen optischen Leckerbissen boten. Als Oberndorfer Vereine waren auch die „Sängerlust“ sowie der VfB-Nachwuchs vertreten. Für die richtigen Takte sorgten die Musikvereine Oberndorf und Burgjoß.

Die Musiker aus Oberndorf unterhielten die Gäste anschließend im voll besetzten Festzelt und umrahmten auch am Montag den Frühschoppen mit zünftigen Klängen. Für Tanzvergnügen sorgten am Sonntagabend die „Fischbörner Bube“ und zum Festausklang am Montag die Band „Rio Live“. Neben dem vielfältigen Unterhaltungsprogramm wartete auf die Gäste an allen Festtagen eine reichhaltige Auswahl an Gaumenfreuden. Von den kleinen Besuchern wurden auch die verschiedenen Attraktionen auf dem Rummelplatz rege genutzt.

Text und Fotos von Birgit Sinsel

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